Besondere Titel, besondere Mittel: Die charmante Wikinger-Simulation gibt derart gekonnt mit seiner historischen Genauigkeit an, dass es unmöglich ist, nicht mitziehen zu wollen. Zum Glück habe ich Geschichte studiert und das Internet die nötigen Wissenslücken aufgefüllt – denn mit Prosa kommt man The Great Whale Road nicht vernünftig bei.(…)
Planet Coaster: Erbrechen aus Leidenschaft
Ich war nur einmal im Heide Park Soltau. Dieser fast ein wenig deplatziert wirkende Freizeitparkkoloss mitten in der Lüneburger Heide ist mir vor allem wegen einer Attraktion im Gedächtnis geblieben: Der Bounty-Schiffschaukel.
Nicht, dass ich mich selbst hinein getraut hätte, auch wenn die Bounty sicherlich zu den harmlosesten Attraktionen des Parks gehörte – ich war immer schon ein ziemlicher Schisser, wenn es um unnötigen Nervenkitzel geht. (…)
Alphalevel: RimWorld
Mir wurde einmal unterstellt, bei jedem Gespräch über Spiele, das lange genug andauert, irgendwann Dwarf Fortress zu erwähnen. Und ich muss zugeben: Das ist durchaus möglich, ist Dwarf Fortress doch eines der Spiele, das mich am intensivsten umtreibt. Ich liebe diese Komplexität, die keinen anderen Zweck erfüllt, als immer noch absurdere Sachen passieren zu lassen. Es ist fast schon alltäglich, dass ein Zwerg sich das Genick bricht, weil er auf dem Blut seiner erlegten Feinde ausrutscht und ich unsere Festung an einer ungünstigen Stelle abschüssig angelegt habe. Und die niedlichen Kätzchen, die sich zu Tode kotzen, weil sie in Tavernen Alkoholpfützen auflecken, waren vielleicht unerwünschtes Verhalten, aber trotzdem denkwürdig. (…)
Duskers: Im Dunkeln tippen
Lange bevor ich wusste, was ein Indiegame ist, fand ich im Internet dieses kostenlose Textadventure. Darin erwachte ich auf einer Raumstation – vielleicht war es auch ein Raumschiff – und begab mich Zeile um Zeile auf die Suche nach Antworten, bis ich in den menschenleeren Gängen auf einen Amok laufenden Roboter stieß. (…)
Kingdom: New Lands – Auf zu alten Ufern
Spiele folgen Trends und so wie neue Genres entstehen, geraten bisweilen auch alte in der Vergessenheit. Ich bin mit Die Siedler II und Age of Empires groß geworden, doch klassische Aufbau- und Echtzeitstrategie wurden heute größtenteils vom Erdboden verschluckt, wie damals meine teutonische Burg nach dem Einfall einer Horde Wikinger. Die entstandene Lücke füllt Kingdom nun schon zum dritten Mal. (…)
LOWREZJAM 2016: Castle Defense
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Superhot: Keine Bewegung oder ich schieße!
Am 11. September 2013 fanden zwei ganz besondere Ereignisse statt: Ich feierte meinen 38. Geburtstag und Markus ließ uns an seiner Entdeckung von Superhot teilhaben. Der Prototyp dieses ungewöhnlichen Spiels entstand kurz zuvor binnen einer Woche im Zuge des 7DFPS-Gamejams. Ein Egoshooter, in dem die Zeit still steht und synchron zu den Bewegungen des Protagonisten voranschreitet? (…)
The Lost Levels: 02/2016
Guten Morgen, werte Zielgruppe. Im Januar ist einiges passiert. Unsere Patreon-Kampagne feierte ihr einmonatiges Jubiläum, Ludum Dare verzauberte mal wieder die Gamejam-Enthusiasten, Sonja ging in den Knast, Daniel bekam ein Pony, Peter Molyneux nahm nicht seinen Hut, Marcus ließ einen Drachen steigen, Florian fühlte sich blöd, Hendrik war Teil einer Jugendbewegung und Nina hat sich in Amsterdam Haschisch gespritzt. (…)
Right Click to Necromance: Schwarze Magie als Teambuilding-Maßnahme
Seit vielen Jahrzehnten sind Totenbeschwörer Eckpfeiler vieler Fantasygeschichten. Sie sitzen in ihren dunklen Türmen herum, kommandieren Armeen aus Zombies und Skeletten und bringen allgemein Tod und Verderben über die Welt, wie auch immer diese gerade heißen mag. Selbst im Herr der Ringe, der Vorlage für so viele Erzählungen der letzten 60 Jahre – eigentlich bekannt für Orks und Elfen – ist der Oberbösewicht Sauron auch nur das: Ein Nekromant. (…)
XCOM 2 und der Terror: Kein Platz für Fragezeichen
Dass XCOM 2 ein wirklich hervorragendes und hochgradig motivierendes Rundenstrategiespiel ist, wird sich zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich selbst bis in die entlegensten Regionen dieses Planeten herumgesprochen haben. Spielmechanisch ist es ein großartiger und würdiger Nachfolger der 2012er Neuauflage und nahezu über jeden Zweifel erhaben. Eine der wesentlichsten Änderungen zum direkten Vorgänger liegt jedoch nicht in der Mechanik, sondern in der Grundprämisse des Titels. (…)
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Tharsis: Weltraumkniffel
Weltraumkniffel! So wird Tharsis zynisch von Kritikern wie Spielern wegen seiner Fixierung auf sechsseitige Würfel genannt. Zum Glück teilen die Entwickler meine Auffassung, dass das unfassbar lustig klingt und schreiben sich den Begriff stolz auf ihre Webseite, anstatt sich davon beirren zu lassen. Außerdem ist die Bezeichnung nicht nur zynisch, sondern auch engstirnig: Nicht alles mit sechsseitigen Würfeln ist Kniffel, am anderen Ende des Komplexitätsspektrums liegt Shadowrun und irgendwo dazwischen neben vielen anderen Spielen auch Tharsis. (…)
Prison Architect: Das heikle Spiel mit der Freiheit
Im Jahr 1995 verwendete der US-amerikanische Soziologe Mike Davis in einem Artikel wohl zum ersten Mal den Begriff des „Prison-Industrial Complex“ und bezog sich dabei auf das boomende Geschäft mit dem Bau und Betrieb von Haftanstalten in seiner Heimat Kalifornien. Die (nicht mit ihm verwandte) amerikanische Philosophin und Ikone der Bürgerrechtsbewegung Angela Davis verhalf dem Begriff zwei Jahre später in einer Rede zu einer gewissen Prominenz. (…)
Carcassonne: Game of the Year 2001
Carcassonne ist das Spiel des Jahres. Gewesen. 2001 war das. Und auch nach 15 Jahren hat es noch immer einen festen Platz in jeder gut sortierten Spielesammlung. Die Grundlage war also schon vorhanden, als die Coding Monkeys den Klassiker 2010 aus der Pappschachtel auf den damals noch kleinen Bildschirm des iPhones holten. (…)
Alphalevel: Punch Club
Die letzten Tage habe ich auf dem Bau gearbeitet, im Fitnessstudio meinen Körper gestählt, auf einen Boxsack eingeprügelt, dutzende Pizzen und Proteinriegel verschlungen, einer Frau Avancen gemacht, ein maskiertes Krokodil vermöbelt und mächtig auf die Fresse bekommen. Außerdem spielte ich Punch Club.
Der 26-jährige Dolph (Alter und Name von der Redaktion erfunden) trägt ein düsteres Geheimnis mit sich herum: Als Kind wurde er Zeuge des Mordes an seinem Vater. (…)