“Where does Double Fine Productions get their ideas? Well, when it’s not from Tim eating spicy food too close to bedtime, it’s from Amnesia Fortnight!”

Jedes Jahr pausiert das Double Fine-Team um Tim Schafer kurzerhand die regulären Projekte und veranstaltet stattdessen einen zweiwöchigen Game-Jam namens Amnesia Fortnight. Mitarbeiter entwickeln Konzepte, welche sie intern und seit 2012 auch dem Internet vorstellen. Die besten Ideen werden zu Prototypen verarbeitet, der gesamte Prozess wird außerdem dokumentiert und ermöglicht so einen Einblick in die Entstehung eines Videospiels und die Tyrannei von Tim Schafer. Mutige Käufer können die Prototypen dabei für einen kleinen Betrag erstehen, der Erlös davon geht wahlweise an Humbebundle, Double Fine und/oder Child’s Play. Dieses Jahr änderte sich nichts am Grundprinzip, allerdings gesellte sich zudem noch Pendleton Ward, Schöpfer von Adventure Time (und diversen Albträumen meinerseits) hinzu und produzierte einen zusätzlichen, vierten Prototyp. Was nun innerhalb von zwei Wochen entstanden ist, kann sich durchaus sehen lassen:

Dear Leader

Dear Leader zieht große Inspiration von Papers, Please (bestätigt u.a. dadurch, dass der Name öfter im Stream genannt wurde, als der eigentliche Spieletitel), beauftragt den Spieler aber mit der Kontrolle eines gesamten Staates. Vom Büro aus segnet man diverse Dokumente ab, von neuen Parolen bis hin zu öffentlichen Exekutionen. Zufällige Events und die eigenen Aktionen formen so eine individuelle Geschichte, welche die eigenen Führungsfähigkeiten unter Probe stellt. Ein kurzes und in sich stimmiges Erlebnis, was bereits jetzt einen sehr soliden Eindruck macht.

Little Pink Best Buds

Ich habe keine Ahnung, womit ich beginnen sollte, um Little Pink Best Buds annähernd verständlich zu erklären. Die Grundidee stammt von Pendleton Ward, Erfinder der glorreichen Serie Adventure Time. Markenzeichen der Serie ist ein zuckersüßer Mantel mit einer Füllung aus Weirdness, ein Rezept auf dem auch Little Pink Best Buds basiert. Rosa Buds sollen durch freundliche Konversationen mithilfe der Tastatur befreundet werden, was mehr schlecht als recht funktioniert (unter anderem wird das US-Tastaturlayout standardmäßig verwendet). Die eigentliche Geschichte, die sich mit der Zeit dann entwickelt, möchte (und kann) ich nicht beschreiben. Nur soviel sei verraten: Das Spiel endet erst, wenn die Credits auf dem Bildschirm erscheinen.

Mnemonic

In Mnemonic ordnet man seine Erinnerungen, um den Mord der Geliebten aufzuklären. Diverse Momente im Leben des Protagonisten werden besucht und durch Gegenstände verbunden und ergänzt, um Licht ins dunkel zu bringen. So fungiert eine Lampe aus einer Erinnerung als Scheinwerfer eines herannahenden Fahrzeuges in einer anderen, was wiederum weitere Gegenstände freischaltet. Präsentiert wird alles in einem wunderbaren Noir-Setting, das durch hervorragende Lichteffekte und starke Kontraste das eigentliche Gameplay schon fast in den Schatten stellt.

Steed

Steed setzt ein Pferd namens Belle in die Hauptrolle, das einen Bund mit einem Jungen eingeht, um ein dunkles Geheimnis aufzudecken. Das Resultat ist ein waschechter Pferdesimulator, inklusive dem Verspeisen und Verdauen von Karotten und Äpfeln. Gegner können zudem mit gut gezielten Huftritten oder einem Zauber aus dem Gefecht gesetzt werden. Wer den kurzen Storyschnipsel beendet hat, kann seine restliche Zeit mit der Suche nach Ostereiern in den Tiefen der unglaublich schönen Grashalme verbringen. Oder alternativ stundenlang die Verdauung eines virtuellen Pferdes bestaunen.

Zusammen mit den Prototypen von 2012 und dem Soundtrack können diese drei Titel nun für einen beliebigen Preis erworben werden. Wer mehr als 7$ dafür hinlegt, erhält auch noch Little Pink Best Buds. Obwohl es sich um Prototypen handelt, die mit diversen Fehler und Problemen daherkommen, ist es trotzdem erstaunlich, wie viele Details innerhalb von zwei Wochen hineingepresst werden konnten. Wer diesen gesamten Entwicklungsprozess noch im Nachhinein verfolgen möchte, kann sich die Doku-Filme von 2 Player Productions zu Gemüte führen. Alle anderen warten darauf, dass Mnemonic einer der Prototypen zu einem vollständigen Spiel weiterentwickelt wird, wie es zuvor schon bei Stacking oder Costume Quest der Fall war.

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Verlosung

Zur Feier des Tages verlosen wir 10 Bundles, bestehend aus den Prototypen von 2012, den aktuellen Prototypen (ohne Little Pink Best Buds) und dem Soundtrack. Wer interessiert ist, hinterlässt lediglich einen Kommentar mit einer fiktiven Spielidee. Es entscheidet das Los. Einsendeschluss ist Freitag, 14. März 2014 (23:59 Uhr). Bitte gebt zudem valide E-Mail Adressen an, damit wir die Gewinner auch erreichen können. Der Rechtsweg wurde in einer früheren Phase abgewählt und darum nicht produziert. kommt leider zu spät. Die GewinnerInnen wurden per Mail informiert.