Candy Jam: Candy Worm
Wenn ich an die Kindergeburtstage meiner Grundschulzeit zurückdenke, kommen mir nicht nur Spiele wie Topfschlagen oder Wurstschnappen in den Sinn. Ich denke auch an Gummiwürmer. Die klebrigen Fruchtgummischnüre wurden von engagierten Eltern in großen Eimern mitgebracht, auf dass zahlreiche Kinder ihre Hände darin vergraben und sie in der gesamten Wohnung verteilen konnten. Ich hätte nicht zu träumen gewagt, dass ich Jahre später ein Videospiel entdecken würde, in dem ich einen solchen Wurm verkörpern kann: Candy Worm.
Als schleimig-klebriger Gummiwurm ist es darin meine Aufgabe, so viele blaue Süßigkeiten wie möglich zu vertilgen, wodurch mein Körper immer länger wird. Das Spiel, das Entwickler Ryleigh Kostash im Rahmen des Candy Jam schuf, mutet zunächst an wie ein typischer Snake-Klon. Im Gegensatz zum Klassiker ist es hier aber möglich, den eigenen Körper zu berühren, ja sogar bereits verspeiste Candies noch einmal zu fressen. Kannibalismus? Vielleicht. Das Spiel endet, sobald der Wurmkopf einen der roten Candies berührt. Die kreisrunden Zuckerklumpen machen wiederum rote Candies unschädlich.
Eine Runde Candy Worm ist relativ schnell vorbei. Nach rund einer halben Minute geht mein erster Gummiwurm über den Jordan, weitere 30 Sekunden später der zweite. In meiner Fantasie produziere ich so immer mehr tote Gummiwürmer, die anschließend in Eimern auf Kindergeburtstagen landen. Von dort aus machen sie sich auf den Weg zu ihrer letzten Ruhestätte. Sie finden sich in Hosentaschen und Teppichböden, im Fell friedfertiger Dackel und den Käfigen neugieriger Papageien, in Aquarien und CD-Schubladen, hinter Sofas, zwischen Brockhaus-Bänden, in Wäscheschubladen, Heizkörpern, Batteriefächern …