Drawception

Drawception

Liebe Künstler und die, die es werden wollen, liebe iPhone-Kritzelprofis und Stylus-Amateure, liebe Montagsmaler.

Vergesst kooperative Malerei-Spiele, die zur Zeit auf riesigen Hype-Wellen reiten und jüngst von Vampirkonzernen ausgesaugt wurden. Das neue Lieblingsspiel zeitgenössischer Kreativer ist fertig, heißt Drawception und ist schon jetzt sehr viel kostbarer, als Draw Something es jemals sein könnte.

Während es in letzterem nämlich darum geht, so verständlich wie möglich miteinander zu kommunizieren und als Team Punkte zu sammeln, ist der Reiz von Drawception völlige Misskommunikation. So wird aus einem Hund, der einer Katze ein Liebesbrief schreibt, ein Fuchs, der von einem Schinken-Tattoo träumt, aus einer sexy alten Frau (mit kurzem Zwischenstop bei einem Java) ein Hai-Chefkoch oder aus einem Wäsche waschenden Batman ein Eskimo, der eine Pressekonferenz hält.

Das Stille-Post-Prinzip, mit dem abwechselnd Bilder und Beschreibungen dessen, was der jeweilige Vorgänger geschaffen hat, aneinandergereiht werden, sorgt für die genialen Missverständnisse und die unfreiwillige Komik, die ich bei Draw Something vermisse. Die Teilnehmer werden völlig zufällig ausgewählt und die Runde ist vorbei, sobald zwölf Spieler daran teilgenommen haben.

Drawception ist bisher leider nur im Browser spielbar, eine iOS-Version dürfte aber nicht lange auf sich warten lassen. Und weil es so viel Spaß macht, gehen die Server zur Zeit ein bisschen in die Knie. Falls es bei euch reibungslos funktionieren sollte: Viel Spaß beim Malen!