FOTONICA

Holy Shit. Falls ihr gerade am Horizont eine titanische Erektion sehen könnt: Keine Angst, das ist meine. Erinnert ihr euch noch an das texturlose Mirror’s Edge-mäßige Händegefuchtel Tales of Unspoken World? Nun, der Prototyp digitierte zum vollen Spiel auf Unity-Basis und wurde, (und das ist um Haaresbreite im Hintergrundrauschen meines Internets untergegangen) letzte Woche unter dem Namen Fotonica veröffentlicht!

Das italienische Entwicklerteam Santa Ragione liefert hier eine gesunde Mischung aus Rez, Mirror’s Edge und Canabalt. Kombiniert mit dem minimalistisch-abstrakten Grafikstil und den optional deaktivierbaren Händen (danke! DANKE!), den später unglaublichen Geschwindigkeiten und dem schön knackigen Schwierigkeitsgrad ist das hier das Äquivalent zu einer Sandburg aus Koks, in einem vergoldeten Sandkasten, auf einem FKK-Strand voller Olivia Wilde Klone.

Das Spiel lässt sich wohl als One Button Game, dem Genre, das Canabalt ach so populär machte, bezeichnen. Die Steuerung ist trotzdem ein wenig unkonventionell: Wird eine Taste gedrückt gehalten (egal welche) wird gerannt, sobald losgelassen wird, wird gesprungen, wird die Taste in der Luft gehalten, kann der Fall gezielt beschleunigt werden. Sobald man die Kontrollen aber mal verinnerlicht hat und genug Schnelligkeit für den Flowinduzierenden alles-färbt-sich-Gold-oh-mein-Gott-ich-bin-ein-Super-Sayajin-Modus erreicht hat, wirft man einen Blick auf die Uhr und es sind 60 Minuten vergangen. Fehlschläge werden nur durch einen Levelneustart bestraft, welcher praktischerweise mit einem Druck auf “R” etwas schneller herbeigeführt werden kann. Die Steuerung lässt sich übrigens auch umkehren (in den Optionen “Atomic” auswählen), das Tutorial passt sich dann coolerweise automatisch dem neuen Schema an.

Hach. Einen Prototypen, in den man sich damals auf den ersten Blick verliebte so wiederzusehen, fühlt sich toll an. Ganz, ganz großartige Arbeit ist das.

Spielbefehl. Spielt das. Das ist wichtig. Ihr müsst. Ich will. Das ist umsonst, es gibt also keine Entschuldigung. Los.

Schnell noch, bevor mich das Hyperventilieren gleich aus den Socken haut, hier ein Trailer für Alle, die sich Unity nicht installieren wollen (ihr Nazis!!1einself) oder können:


(Link zum Video)

“This is a first person game about jumping, sense of speed and discovery.
The key is timing, the goal is exploring and traveling flawlessly through the environment. The setting is an abstract – mainly duotone – outlined world, with a look referring to the ‘50s geometrical abstractions as well as the 3D low-poly gaming era.”

(Unity braucht dringend eine Linuxversion. Gnaaa!)