GBJam 2: Dungeon

Dungeon

Kreativität gedeiht besonders gut dann, wenn die kreativen Möglichkeiten eingeschränkt sind. Der beste Beweis dafür ist der Game Boy. Nintendos Handheld-Konsole hatte eine Auflösung von 160 mal 144 Pixel und konnte ganze vier Farben darstellen, die sich bekanntlich auch nur in matschigen Gelb- und Brauntönen zeigten. Es liegt nur nahe, dass sich die Game Jams der Jetztzeit diesen kreativen Druck zunutze machen: Mit der zweiten Ausgabe des GBJam, einem Entwicklerwettbewerb der allein dem Charme von Nintendos klassischer grauer Batterienkiste gewidmet ist.

Einer der besten Beweise dafür, dass dieses Konzept aufgeht, ist Dungeon. Reduziert auf vier Farben kämpfe ich mich darin mit einer Figur, die nur nach rechts oder links schlagen kann, durch zufallsgenerierte Dungeons. Unterwegs treffe ich jede Menge Monster, kann verschiedene Stockwerke betreten und finde natürlich auch neue Ausrüstung, Tränke, neue Waffen, und alles was ein moderner Dungeon Crawler sonst so braucht, um zu funktionieren. Permadeath darf da natürlich nicht fehlen.

Das faszinierende an Dungeon ist nicht, dass das Spielkonzept funktioniert, sondern dass es mit so einfachen Mitteln funktioniert. Selbst die Tatsache, dass ich als Spieler nicht nach oben oder unten schlagen kann, trägt dazu bei, dem Spiel Tiefe zu verleihen. Entwickler rxi lockt mich tiefer und tiefer in sein monochromes Game Boy-Verlies, zwingt mir seinen Willen auf, das Spiel nach dem Tod meiner Figur erneut zu starten. Und erneut. Und nochmal. Und wieder.