GBJam 2: Jack B. Nimble

Jack B. Nimble

Warum fallen eigentlich in den klassischen Castlevania-Spielen Gegenstände aus den Kerzen, wenn der jeweilige Belmont-Spross mit seiner Peitsche auf sie einschlägt? Ich weiß es nicht und auch sonst weiß es niemand! Auch der Entdecker, Liebhaber und Abenteurer Jack B. Nimble nicht, der im gleichnamigen Spiel ebenfalls Kerzen auspeitscht. Im Rahmen des zweiten GBJam erschuf Entwickler Sean Noonan mit Jack B. Nimble einen so nervenaufreibenden wie schnellen Endless Runner. Punkte gibt es einerseits für die zurückgelegte Distanz und andererseits für die gelöschten Kerzen.

Die eigentliche Schlüsselmechanik des Spiels beruht auf der einfachen Tatsache, dass die Aktionen Springen und Peitschen nicht auf verschiedenen Tasten liegen, sondern auf allen. Der Druck auf eine beliebige Taste bewirkt einen Sprung, ein zweiter Druck auf eine andere oder die selbe Taste bewirkt einen Schlag mit der Peitsche – zumindest, solange Jack sich noch in der Luft befindet. Bei meinen ersten Anläufen führte das zwangsläufig dazu, dass ich immer wieder todesmutig in den Abgrund sprang. Dann lernte ich, manche Kerzen einfach zu ignorieren.

Der Spieler muss in Jack B. Nimble permanent einen Kompromiss mit sich selbst schließen. Eine Kerze auslassen, dafür den nächsten Sprung schaffen oder die Kerze mitnehmen und dafür Gefahr laufen, in den nächsten Abgrund zu fallen. Fehlentscheidungen sind ärgerlich, fühlen sich aber dennoch stets fair an. Vermutlich wäre das Spiel aber nicht halb so motivierend wie es ist, wenn es nicht diese betont basslastige Musik von Barry Topping gäbe, die das Spiel so passend begleitet, wie sonst nur die Peitsche ein Castlevania-Spiel. Die Kerzen sind in Jack B. Nimble übrigens gänzlich leer.