Ich gebe es zu: Was Spiele auf dem Game Boy anging, war ich bis auf wenige Ausnahmen nie ein großer Fan ernster Action-Titel. Ich mochte Sidescroller mit lustiger Musik, hübschen, großen Sprites und liebenswerten Knuddel-Figuren. Figuren wie Quince, die Katze, die sich in Plant Cat – First Blossom auf Schatzsuche begibt. Plant Cat sieht nur auf den ersten Blick wie ein normales Jump’n’Run aus. Wie der Name schon sagt, ist Quince nämlich eine Pflanzenkatze. Als solche ist sie in der Lage, Bohnenranken zu pflanzen, die binnen kürzester Zeit zu beachtlicher Größe heranwachsen.

Diese Ranken benötigt der Spieler, um die fünf Levels überhaupt bewältigen zu können. Sie sind recht widerstandsfähig, prallen an Wänden ab und wechseln ihre Wachstumsrichtung, bleiben jedoch in den Gegnern, etwa überdimensional großen Wespen, hängen. Im Anschluss kann Quince an ihnen herumklettern und so in Levelabschnitte vordringen, die zuvor unerreichbar waren. Plant Cat lädt zum Entdecken ein und es ist wahrlich eine Freude, mit den Pflanzen herumzuexperimentieren.

Eine Freude ist es auch, dem Spiel zuzuhören. Der Videospiel-Komponist flashygoodness hat ganze Arbeit geleistet und seinem Beitrag zum GBJam einen Soundtrack spendiert, der so fröhlich und unbeschwert klingt wie zu besten Game Boy-Tagen. Als Spieler bekomme ich davon sofort gute Laune. Ich erinnere mich unweigerlich an die fröhlichen, naiven Tage, als ein paar Knuddelsprites genügten, um mich über Monate hinweg zu beschäftigen. Ich habe das Gefühl, dass Plant Cat wirklich in genau dieser Form bereits auf dem Game Boy hätte existieren können. Vielleicht ist das ja das größte Lob von allen.