GBJam 3: Dizzy's World
Soziologen wissen, dass der Begriff Inklusion zuerst von Talcot Parsons in die Wissenschaft eingeführt wurde. Innerhalb der Entwicklung einer Gesellschaft bedeutet Inklusion bei Parsons so etwas wie die Einbeziehung bestimmter Menschen in die Systeme der Gesellschaft. Das heißt in der Praxis beispielsweise, dass auch Randgruppen in Kneipen trinken dürfen, obwohl sie farbig, schwul oder Freimaurer sind. In jüngster Zeit wird das Wort Inklusion häufig in Zusammenhang mit Behinderten verwendet – dabei geht es den eben nicht darum, selbige speziell zu fördern, auf Bibelcamps zu schicken oder sie in Aktion-Mensch-Videos zu verbraten, stattdessen sollen sie schlichtweg gleichbehandelt werden. In staatlichen Schulen etwa.
Aber was ist eigentlich mit alten Menschen? Wenn ich einkaufen gehe, stehen sie besonders lang an der Kasse und suchen nach Kleingeld, vor dem Bankautomaten verweilen sie, obwohl sie schon längst ihr Geld gezogen haben. Ich habe Nachsicht, komme mir dabei aber ziemlich gnädig vor, arrogant wie ich bin. Manchmal versetze ich mich dann doch in die Wahrnehmung eines alten Menschen hinein. Dabei hilft mir Anthony Tesija. Der Entwickler schuf für den GBJam 3 Dizzy’s World, ein Puzzlespiel mit zufällig generierten Welten. Die Hauptrolle spielt ein alter Mann, der nichts weiter kann als nach links oder rechts zu laufen.
Gut, dass dieser alte, inkludierte Mensch seine Vorstellungskraft hat. Die sorgt nämlich dafür, dass sich die ganze Welt um ihn herum dreht. Auf Knopfdruck. Die Schwerkraft folgt dieser Prämisse, weshalb sich Dizzy, so das denn der Name des Protagonisten ist, durch die Manipulation der Spielwelt frei bewegen kann. Endlich. Goodbye, Rollator!