Kingdom Rush: Frontiers
Der König ist zurück! Lang lebe der König! Bei der Menge an verfügbaren Tower Defense-Spielen hat wahrscheinlich jeder seinen persönlichen Favoriten. Für mich war es bisher ganz klar Kingdom Rush vom Ironhide Game Studio. Dementsprechend gespannt wartete ich auf den Nachfolger und wurde nicht enttäuscht. Kingdom Rush: Frontiers ist fast alles, was man sich von einer Fortsetzung wünschen kann.
Beibehalten wurde die grandiose Comic-Grafik sowie die grundsätzliche Struktur. Auf einer Weltkarte werden Missionen ausgewählt, die bei erfolgreichem Abwehren der Gegnermassen Upgrade-Punkte freischalten. Diese können dann in die Verbesserungen der vier Varianten an Türmen (Bogen, Magie, Soldaten, Artillerie) sowie zwei Spezialfähigkeiten (Meteorschauer, Miliz) investiert werden. Soweit, so bekannt.
Neu ist dagegen alles andere. Drei frische Helden stehen für den Verteidigungskampf zur Verfügung und können individuell verbessert werden. Erfahrungspunkte bleiben nach jeder Mission erhalten und schalten so nach und nach neue Fähigkeiten frei. Weitere sechs Helden sind nur mit echten €uros erwerbbar und lassen sich nicht freispielen, was man als kleine Wermutstropfen verbuchen muss. Besonders deswegen, weil einige von ihnen deutlich höhere Statuswerte haben als die Standardhelden. Von diesen dreien ist mein klarer Favorit bisher die blitzschnelle Mirage. Dank Fernkampfangriff kann sie auch fliegende Gegner treffen und durch ihre Geschwindigkeit ist sie bei einer brenzligen Situation schnell vor Ort.
Den Türmen wurden außerdem komplett neue Ausbaumöglichkeiten spendiert. Bogenschützen lassen sich unter anderem zu Axtwerfern aufrüsten, der Magier wird zum Totenbeschwörer und die Artillerie sitzt plötzlich in einem beweglichen Kampfroboter. Damit sind wir auch schon beim besonderen Pluspunkt von Kingdom Rush Frontiers: es ist wunderbar durchgedreht. War Teil 1 noch in einem recht klassischen Fantasy-Szenario angesiedelt, bedient sich Frontiers an jedem Setting, Genre und popkulturellen Phänomen, dass nicht bei drei auf einen Verteidigungsturm geflüchtet ist.
Mit dieser Vielfalt an gestalterischen Möglichkeiten haben die Entwickler detaillierte Wüsten- und Dschungellandschaften entworfen, die sich angenehm von der bekannten Wald und Wiesen-Optik unterscheiden. Passend dazu gilt es Säbel schwingende Wüstenräuber, Mumien, Sandwürmer und später Kampfgorillas sowie parasitäre Aliens zu besiegen. Oft sind die einzelnen Mission zusätzlich mit einer Eigenheit, wie etwa fleischfressenden Pflanzen oder ausbrechenden Vulkanen ausgestattet. Erlernte Taktiken müssen dann überdacht und angepasst werden, um gegen die anstürmenden Horden zu bestehen.
Hinter all der putzigen Optik steckt nämlich noch immer ein knallhartes Tower Defense-Game, das nur durch die geschickte Kombination von Verteidigungsanlagen und Fähigkeiten erfolgreich gemeistert werden kann. Und ich will jedes Level meistern. Denn nur dann gibt es alle Sterne, mit denen sich neue Upgrades für die nächste Mission freischalten lassen, welche wiederum neue Sterne bringt. Und ich will alle Sterne!