Ludum Dare 28: One Take
Plansequenzen sind Szenen in Filmen, die eine in sich geschlossene Handlung zeigen und dabei ganz ohne Schnitte auskommen. Die Kunst für Kameramann oder -frau und die Schauspieler besteht im Wesentlichen darin, einen vergleichsweise langen Handlungsabschnitt zu filmen, bei dem keinerlei Fehler passieren dürfen. Oft gelingt es so, eine ganz eigene Dramaturgie zu erzeugen, etwa durch eine besonders traurige oder spannende Stimmung.
In One Take steckt Entwickler Daniël „Sheepolution“ Haazen mich in die Haut eines Kameramanns, der gleich drei solcher Plansequenzen (im Englischen: long takes) hintereinander filmen soll. Innerhalb kürzester Zeit muss ich mit meiner Kamera auf die Regieanweisungen reagieren. So sollte ich im Idealfall nicht aufzeichnen, dass in den Revolver am Filmset versehentlich echte Kugeln geraten sind und der Schauspieler, der den Polizisten verkörpert, dem Schauspieler, der dem Kidnapper spielt, gerade in den Kopf geschossen hat.
Nach meinen ersten drei Filmversuchen werde ich von den Kritikern zerrissen. Durch mein gesammeltes Wissen funktioniert der zweite Anlauf aber schon viel besser. Ich weiß jetzt, wann ich das Gesicht des Obdachlosen einfangen muss, um mein Publikum zu Tränen zu rühren und ich bin bereits geübt darin, beim Duell in der Westernstadt echte Spannung zu erzeugen – ein äußerst befriedigender Lerneffekt, der bei Ludum Dare 28 zu Recht mit dem ersten Platz belohnt wurde.