Ludum Dare 29: NOT THE ELEPHANT
Als Michelangelo einst gefragt wurde, wie er einen Elefanten aus einem Stück Stein schlagen würde, antwortete er, er würde einfach einen großen Stein nehmen und alles entfernen, das nicht der Elefant sei. Das Zitat ist zwar nicht historisch verbrieft, es hat aber doch den Entwickler Snapman dazu inspiriert, für Ludum Dare 29 ein Spiel zu kreieren, das mit eben jener Rüsselphilosophie befasst. Zum Thema „Beneath the Surface“ programmierte er NOT THE ELEPHANT. Als Spieler werfe ich dabei Stahlkugeln auf einen Marmorblock. Mein Ziel ist es, den Elefanten zu offenbaren, der im Inneren steckt.
Zunächst sieht mein Elefant dabei noch recht stümperhaft aus. Ein Ding auf vier Beinen mit einem riesigen Rüssel, der kaum als solcher erkennbar ist. Wie mir das Spiel mitteilt, sei noch nicht einmal erkennbar, wo vorne und hinten ist. Ich interpretiere das als Kompliment, einen Elefantenpenis aus Marmor geschlagen zu haben und arbeite weiter. Bald hat mein Elefant Ohren und Augen, Details werden sichtbar. Der Drehtisch mit meinem Marmorblock dreht sich indes immer schneller.
Bald schon fühle ich mich selbst wie ein triebgesteuerter Elefant. Ich werfe Kugel um Kugel auf den Marmorblock. Manchmal misslingt mir mein Werk, aber immer häufiger gelingt es. Über das Stadium des undefinierbaren Elefantenpenis bin ich längst hinaus. Bald finde ich es stattdessen schade, dass ich keine anderen Formen aus dem Marmor hauen kann. Ein kitschiges Schwanenpaar vielleicht oder eine chinesische Winkekatze. Michelangelo befielt mir, beim Elefanten zu bleiben. Ich muss noch viel lernen.