Ludum Dare 31: A Very Short Age of Very Small Empires
Die Geschichte der Menschheit ist vollkommen erforscht – aus Videospielperspektive zumindest. Irgendwann erschien aus dem Nichts ein bereits verheiratetes Ehepaar, das sich auf der grünen Wiese niederließ und sich vermehrte. Seine Kinder hackten Holz, züchteten Schweine, schlugen auf Steine und sorgen so innerhalb kürzester Zeit für noch mehr Häuser und noch mehr Bevölkerung. Nachdem das Inzest-Problem durch göttliche Fügung überwunden wurde, waren das Rad, der Buchdruck, Penicillin, Atomphysik und die Raumfahrt praktisch kein Problem mehr. So zumindest sagen es die Spiele der Civilization-Reihe und so sagt es auch A Very Short Age of Very Small Empires, der Ludum-Dare-Beitrag eines ominösen Entwicklers, der sich selbst ZYXer nennt.
Im Spiel kontrolliere ich eine kleine Zivilisation, die gerade aus ihrem ersten Haus in die Welt getreten ist. Nun kann ich weitere Häuser bauen, für den Holzhacker etwa oder meinen ersten Minenarbeiter. Oder für meine Soldaten, denn was noch wichtiger ist als die eigene Vermehrung ist der Mord an den anderen, die auf der anderen Seite der Karte bestimmt irgendetwas Böses im Schilde führen. Also auf, ihr kleinen Computermenschen, vermehrt euch, arbeitet und lernt zu töten!
Mit A Very Short Age of Very Small Empires ist mir nicht zum ersten Mal aufgefallen, wie schwierig die Kriegsbegründung in Strategiespielen ist. Civilization löst das etwas bis heute durch ein kleines Dialogfenster, in dem ein Staatsoberhaupt wahlweise eine Ressource, Devisen oder eine Technologie fordert. Wird dieser Wunsch nicht erfüllt, kommt es zum Vernichtungskrieg, immer. Dann werden Streitwagen, Marines oder eben Atomraketen auf den Gegner geworfen bis er bricht oder umgekehrt. Tatsächlich hat aber noch nie ein Spiel diese Mechanik so sehr ausgezogen wie A Very Short Age of Very Small Empires. Danke, ZYXer.