Mars Colonies

Minimalismus macht alle Dinge besser. Sommer ohne Wespen, Gesichter ohne Schminke, Telefone ohne Tasten. Doch es gibt Fälle, in denen ist Minimalismus die falsche Antwort. Fälle, in denen verspielter Kitsch statt abstrakter Formensprache absolut notwendig ist. Fälle, in denen man wuseligen Pixelmännchen beim Wuseln zusehen will: Die Rede ist von Aufbau-Strategiespielen.

Die meditative Schlichtheit eines Rymdkapsel in allen Ehren, aber das ist keine Art, mit dem Thema Weltraumkolonie umzugehen. Eine Raumstation ist kein Tetrisblock! Eine Raumstation braucht pixeliges Leben, um glücklich zu machen.

Mars Colonies macht das ganz vortrefflich. Kleine Kraftwerke produzieren Strom für kleine Pumpen, die Wasser für kleine Gewächshäuser fördern, die kleine Kolonisten am Leben erhalten, die über die Marsoberfläche wuseln und kleine Kristalle erforschen. Ab und an vertreiben sie kleine Angreifer verfeindeter Kolonien oder quittieren verärgert ihren Dienst, weil der kleine Sauerstoffvorrat dann doch zu klein war. Genau das richtige, um sich die Wartezeit auf Unclaimed World zu vertreiben.


Eines noch, liebe Spieleentwickler: Zeitbeschleunigungsfunktionen sind ja ganz nett, aber vielleicht könnte man sich gleich dem Grundproblem widmen und den gesamten Spielablauf eine Spur agiler machen.