Wer Ghost in the Shell und Akira mag, wird Neotokyo zuerst lieben, dann hassen und schließlich wieder lieben. Vier Jahre haben die Jungs von Radi-8 in ihrer Freizeit an dieser Mod für Half-Life 2* gebastelt und seit einigen Wochen ist sie endlich draußen. Überraschend schön ist dieses tolle Japan-Cyberpunk-Multiplayerspiel geworden (was hauptsächlich Lead Concept Artist Leri “pushBAK” Greer zu verschulden ist), aber ebenso bockschwer. Counter-Strike ist im Vergleich zu Neotokyo Streichelzoo, hier hat man es mit einen knallharten Taktikshooter à la Rainbow Six & Co. zu tun, der den Einstieg zugegeben nicht gerade leicht macht. Daher vor Spielbeginn unbedingt sich die Noobhints und das Tutorial durchlesen und/oder sich dieses Einführungsvideo ansehen.

Auch toll ist der Soundtrack von Ed Harrison, der als Auszug versteckt im Verzeichnis der Mod zu finden ist. In seiner Gänze kann man ihn sich hier für 10$ kaufen und für einen Dollar mehr (plus Versandkosten) sich als schickes Doppelalbum nach Hause schicken lassen. Unverschämt günstiger Preis und unbedingt reinhören, lohnt sich.

Leider sind die NT-Server nach dem Release mittlerweile größtenteils vereinsamt. Nur noch auf einer handvoll sind Spieler unterwegs, doch das bald erscheinende Update könnte dies ändern. Es wäre schade, wenn Neotokyos Spielerschaft verschwindet. Sehr viel Mühe und Arbeit wären umsonst gewesen.

*Neotokyo ist nicht nur mit Half-Life 2, sondern auch mit allen Source-Engine-Spielen, wie Team Fortress 2, Left 4 Dead oder Portal, kompatibel. Wer diese nicht besitzt, dem empfehle ich für 5€ das okaye HL2 Deathmatch zu besorgen, das man angeblich aber auch hier oder hier kostenlos bekommt.