Night Fishing

Spiele nach ihrer Spieldauer zu bewerten, ist eine Seuche. Natürlich ist es doof, wenn die Singleplayer-Kampagne des neuesten Anti-Terror-Egoshooters nur vier Stunden dauert – dass Menschen aber 500 Stunden in Diablo 3 investieren, macht Diablo 3 allein noch zu keinem guten Spiel. Danach bleibt nämlich nichts. Nichts, außer dem Gefühl, ganz schön tolle Items erklickt zu haben. Da kann ich auch Cookie Clicker spielen. Viel mehr bleibt da nach einer Minute Night Fishing.

In Night Fishing steuert der Spieler keinen Protagonisten – Klicks bewegen die Sterne am Himmel, die Glühwürmchen in der Luft. So visualisieren sich die Gedanken des einsamen Fischers, der am Steg sitzt und seine Angel unmotiviert in den See hält. Er redet in Gedankenfetzen von einer verflossenen Liebe. Irgendwann hat sie sogar mit ihm über Kinder gesprochen. Die Sterne am Himmel fallen in den See – wenn der Spieler es will. Irgendwann wird es hell. Zeit, nach Hause zu gehen.

Night Fishing ist nicht viel mehr als ein interaktives Bild. Die Handhabung geht bisweilen nicht besonders intuitiv von der Hand und das Spiel dauert kaum 90 Sekunden. Bei mir bleibt trotzdem der Eindruck einer schönen, traurigen Geschichte. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

(via FreeIndieGam.es)