Ninja Torappu: Die Grube der Gier

Ninja Torappu

Habgier gilt als eine der sieben Todsünden und ist damit ein Vergehen, das nach dem Katechismus der katholischen Kirche ewige Höllenstrafen nach sich zieht. Habgier ist außerdem bei Fällen von zu hohen Managergehältern oder Steuerhinterziehung der perfekte Erklärungsansatz für politische Parteien – schließlich müssen sie so die Schuld nicht in einem mäßig funktionierenden Wirtschaftssystem, sondern in der Verkommenheit einzelner Personen suchen. Habgier ist es auch, die in Ninja Torappu Hoshi antreibt, einen flinken Ninja auf der Suche nach einem riesigen Smaragd.

Es gibt noch Gerechtigkeit! Beim Versuch, den wertvollen Edelstein zu stehlen, stürzt Hoshi in eine bodenlose Grube voller Flammen, fliegender Totenköpfe, Stacheln und Pfeilfallen. Der Spieler hat nun die Aufgabe, den Ninja möglichst lang vor den drohenden Höllenqualen zu bewahren, indem er ihn geschickt über kleine Plattformen manövriert. Dabei gibt es nur einen Weg: nach unten. Das liegt nicht zuletzt an der riesigen Stachelwalze, die mal schneller, mal langsamer von oben nach unten die Spielwelt zermalmt.

Weil dieser permanente Absturz so arcadig daherkommt, hat Entwickler Dave Jones gut daran getan, dem Spiel einen charmant-monochromen GameBoy-Look zu verpassen. Sieben Leben stehen dem gierigen Ninja zur Verfügung und selbst auf seinem unaufhaltsamen Weg ins Verderben kann er sein Leben noch ein wenig verlängern, indem er sieben Münzen aufsammelt, die ihm sogleich ein Bonusleben bescheren. Auf den Boden wartet Hoshi übrigens vergeblich. Am Ende wartet nur der Highscore.