paysafecard & Superlevel präsentieren: Die Minecraft-Retrospektive

Diese Retrospektive entstand im Auftrag von paysafecard, mit dessen Prepaid-Codes man rein zufällig Minecraft kaufen oder eigene Minecraft-Server mieten kann.


Nur wenige Entwickler können sich in ihrem Re­sü­mee damit brüsten, einen Ausnahmetitel produziert zu haben. Klar, da sind die Super Marios, die Halos, die GTAs und die Mass Effects. Diese Reihen sind teilweise zeitlos und kleine Meisterwerke – keine von ihnen hat es jedoch mit nur einem einzigen Ableger geschafft, eine derartige Welle an Begeisterung zu schlagen, wie Minecraft von Markus „Notch“ Persson und seinem Entwicklerstudio Mojang. Die Spielwelt besteht aus virtuellen Bauklötzchen, mit Bergen, Tälern und Hügeln. Der Spieler kann Erze und andere Rohstoffe abbauen, sich selbst neue Gegenstände und Werkzeuge zusammenbasteln und so nach und nach die Spielwelt nach seinem Belieben verändern. Gegner wie Creeper oder Zombies sorgen zwar für ein leicht rollenspielähnliches Flair – Kern des Spiels bleibt aber doch der Aufbau eigener Strukturen: von der kleinen Hütte bis zum originalgetreuen Nachbau des Todessterns.


Die frühen Jahre – Markus Persson und das Programmieren

Markus PerssonPerssons frühe Biografie liest sich ein wenig wie ein Mojang-Gründungsmythos. Als Sohn einer finnischen Mutter und eines schwedischen Vaters wurde er 1979 in Stockholm geboren. Bereits sieben Jahre später machte er auf dem Commodore 128 seines Vaters erste Erfahrungen mit dem Programmieren. In einem Interview mit der British Academy of Film and Television erklärt Notch, er habe bereits im Alter von neun Jahren ein erstes kleines Text-Adventure geschrieben. „It was purely mechanical in the beginning. I was just curious about how it worked and what the weird commands actually meant“, antwortet er auf die Frage, was ihn damals dazu inspiriert hat. Im gleichen Interview gibt er jedoch auch an, sich erst im Alter von 14 oder 15 Jahren dafür entschieden zu haben, eine Karriere als Videospielentwickler anzustreben. Was folgte, war jedoch zunächst ein Studium im Fach „Druck und Mediendesign“, schließlich einige Orientierungsjahre, in denen sich Notch hauptsächlich mit Web-Programmierung beschäftigte.

Im Jahr 2002 entwickelte Persson gemeinsam mit einem Freund Wurm Online, ein Online-Rollenspiel, das bereits Elemente von Minecraft beinhaltete. Spieler können darin selbst Häuser und Burgen bauen und Werkzeuge selbst anfertigen. Letztere nutzen sich bei Gebrauch ab und auch technisch bediente sich Notch eines ähnlichen Ansatzes wie einige Jahre später: Wie Minecraft wurde auch Wurm Online in Java geschrieben. Von 2005 bis 2009 arbeitete Notch beim Entwickler King, wo er Flash-Spiele entwickelte. Bereits in dieser Zeit begann er, an Game Jams wie Ludum Dare teilzunehmen. Im August 2008 entwickelte er in diesem Rahmen ein kleines Spiel namens Breaking the Tower, in dem es abermals unter anderem darum geht, Ressourcen zusammenzusammeln und Gebäude zu errichten. Heute kaum mehr vorstellbar: Auch Minecraft begann im Jahr 2009 als kleines Privatprojekt. Zwar beendete Notch in diesem Jahr seinen Job bei King, er trat aber gleichzeitig einen neuen bei Jalbum an, wo er sich mit Webseiten-Entwicklung beschäftigte. Dass seine kleine Spielidee ihn nur wenige Jahre später zum Multimillionär machen würde, ahnte Notch zu diesem Zeitpunkt nicht.


„Great sense of exploration already“ – die Anfänge von Minecraft

Als Notch die erste Alpha-Version von Minecraft im Mai 2009 veröffentlichte, kommentierte er dies mit den Worten: „The main inspiration für this game is Infiniminer, but it’s going to move in a more Dwarf Fortress way, gameplay wise.“ Minecrafts Verwandtschaft mit Infiniminer ist dabei tatsächlich unübersehbar – in Zachary Barths Spiel ging es hauptsächlich um das Graben nach Mineralien in einer Welt, die ganz wie Minecraft in Blöcke aufgeteilt ist – veröffentlicht wurde es als kompetitives Multiplayer-Spiel, in dem zwei Bergbau-Teams gegeneinander antraten. Weniger offensichtlich ist dagegen, dass auch Dwarf Fortress eine Inspirationsquelle gewesen sein soll – der Freeware-Titel hat eine Oberfläche aus Ascii-Zeichen und dreht sich um die Siedlungsgründung einer Gruppe zwergischer Kolonisten. Allerdings: Wie bei Minecraft gibt es auch hier kein konkretes Spielziel. Der Spieler selbst entscheidet, ob er Festungen baut, Höhlen gräbt oder einfach durch die Spielwelt zieht und Monster erschlägt.

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„The main inspiration für this game is Infiniminer, but it’s going to move in a more Dwarf Fortress way, gameplay wise.“ (Markus Persson)

Jedenfalls fielen bereits die ersten Reaktionen auf die Alpha-Version von Minecraft durchweg positiv aus. „I just dig around in the ground a bit, and suddenly I’m in this underground cave! Great sense of exploration already“, lautet etwa der zweite Kommentar auf die Veröffentlichung des Spiels im Forum Independent Gaming Discussion. Trotzdem störte sich Notch offenbar am eingeschränkten Funktionsumfang dieser frei verfügbaren Version und veröffentlichte im Juni 2010 eine neue Alpha mit weiteren Funktionen, neuen Blöcken, simplen Funktionen wie Ducken und Angeln, zudem weitere Monster-Arten. Der bereits nach ein paar Updates in der Urfassung vorhandene Mehrspielermodus wurde indes weiter ausgebaut – Spieler konnten ihre selbst erschaffenen Welten gegenseitig besuchen und bewundern. Die Maps waren nun prinzipiell unendlich groß, die Spielwelt wurde permanent um den Spieler herum generiert. War das öffentliche Interesse bereits zu diesem Zeitpunkt immens, überschlug es sich nahezu mit der Veröffentlichung der Beta-Version im Dezember 2010. Kurz vorher hatte Persson seinen Job aufgegeben und beschlossen, sein Geld künftig als Videospielentwickler verdienen zu wollen. Im September 2010 gründete er zusammen mit zwei Partnern Mojang AB. Zu Minecraft kamen neue Crafting-Rezepte, neue Gegner, wechselndes Wetter und schließlich, im Jahr 2011, Dörfer und Dorfbewohner hinzu. Im Juli des gleichen Jahres gibt Persson auf Twitter bekannt:

Version 1.0 und die Verbreitung auf andere Plattformen

Im November 2011 entschloss sich Notch, Minecraft offiziell eine Version 1.0 zu nennen – ab sofort rangierte das Spiel nicht mehr als Beta-Version. Trotzdem wurde es nach wie vor weiterentwickelt, die Popularität war ungebrochen. Im Januar 2012 war Minecraft weltweit in 56 Sprachen verfügbar. Die MineCon, eine Convention für Minecraft-Fans, die zwei Jahre zuvor mit nur 50 Besuchern begonnen hatte, zählte nun 4.500 Besucher. Mojang wuchs indes weiter, hatte mit Scrolls ein zweites Spiel veröffentlicht und sich zudem als Publisher für das Spiel Cobalt zur Verfügung gestellt. Im März 2012 hatte das Unternehmen ein sattes Einkommen von 80 Millionen Dollar erwirtschaftet.

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Die Popularität von Minecraft hatte inzwischen Ausmaße erreicht, die es für Mojang nahe legten, das Spiel auch auf anderen Plattformen zu veröffentlichen. Bereits im Jahr 2011 war Minecraft – Pocket Edition für Android und iOS erschienen – nicht in Form einer Direkt-Umsetzung, sondern mit stark eingeschränkten Funktionen, die allerdings regelmäßig erweitert werden. Schließlich einigten sich Mojang und Microsoft, das Spiel auf Konsolen zunächst exklusiv für die Xbox 360 zu veröffentlichen. Die Portierung bewerkstelligte des schottische Entwicklerstudio 4J Studios, das Spiel war zunächst nur als Download über Xbox Live Arcade verfügbar, später folgten in verschiedenen Ländern auch Versionen auf Disc. Auch diese Version wurde für die neue Plattform deutlich angepasst und enthielt beispielsweise ein neues Crafting-System. Größter Unterschied: Im Gegensatz zur PC-Version ist die Konsolenvariante nicht (theoretisch) unendlich groß, sondern beschränkt – irgendwann stößt der Spieler an eine unsichtbare Wand. Ab Dezember 2013 erschienen dann nach und nach auch Minecraft-Versionen für andere Konsolen: Xbox One, Playstation 3, Playstation 4 und Playstation Vita – allesamt ebenfalls umgesetzt von 4J Studios.


Der Microsoft-Deal

Spätestens 2014 konnte Minecraft auf so gut wie jedem gängigen Gerät abgespielt werden, das einen Bildschirm hatte. Das Unternehmen Mojang hatte innerhalb von wenigen Jahren rapide an Wert gewonnen. Diese Erkenntnis war offenbar bis in die Chefetage von Microsoft durchgedrungen, weshalb sich der Konzern kurzerhand entschloss, Mojang zu kaufen. Notch und die Miteigentümer des Unternehmens willigten ein. Für die nicht gerade geringe Summe von 2,5 Milliarden Dollar wanderte Mojang unter das Dach von Microsoft. „Though we’re massively proud of what Minecraft has become, it was never Notch’s intention for it to get this big“, heißt es dazu auf der Mojang-Webseite. Notch selbst habe sich entschieden, nicht länger Eigentümer eines Unternehmens dieser Relevanz sein zu wollen, heißt es weiter: „Over the past few years he’s made attempts to work on smaller projects, but the pressure of owning Minecraft became too much for him to handle. The only option was to sell Mojang.“

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„Though we’re massively proud of what Minecraft has become, it was never Notch’s intention for it to get this big“ (Mojang)

Weitaus persönlicher liest sich da Perssons eigene Erklärung. „I don’t see myself as a real game developer“, schreibt er auf seiner privaten Seite notch.net. Er mache Spiele, weil er Spaß daran habe, aber er mache sie nicht, weil er wolle, dass sie große Hits werden. Wenige Wochen zuvor hatte es eine Änderung in Minecrafts Endbenutzer-Lizenzvertrag gegeben. Damit verbot es Mojang, echtes Geld für Minecraft-Gegenstände zu verlangen, die das Spiel verändern. Kostenpflichtige Server-Zugänge oder Items, die das Spiel nicht veränderten blieben zwar legal, dennoch wurde Notch, der selbst längst nicht mehr an Minecraft mitwirkte, online das Opfer von Anfeindungen.

Er sei weder ein Entrepreneur, noch ein CEO, schreibt Notch weiter. „I’m a nerdy computer programmer who likes to have opinions on Twitter.“ Nach der Übernahme durch Microsoft verließen daher alle drei Gründungsmitglieder Mojang. Die Community reagierte durchaus differenziert: Während einige Verständnis für Notch zeigten, fürchteten andere die zunehmende Kommerzialisierung ihres Lieblingsspiels. Notch selbst jedenfalls widmet sich seitdem in einer 70-Millionen-Dollar-Villa wieder seinem alten Hobby: er programmiert kleine Spiele und twittert.

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Warum Microsoft sich so sehr für Mojang interessierte, erklärte indes CEO Satya Nadella in einem Interview. Die geplante Augmented-Reality-Brille Hololens habe dabei eine nicht unerhebliche Rolle gespielt. Microsoft war auf der Suche nach einer Anwendung, mit der das Unternehmen die Leistungsfähigkeit der Brille demonstrieren konnte. “Let’s have a game that, in fact, will fundamentally help us change new categories,” so Nadella. “HoloLens was very much in the works then, and we knew it.”


Minecraft und seine Auswirkungen

Von einem kleinen PC-Spiel ist Minecraft im Laufe der Jahre zu einem Phänomen geworden. Das blockige Spielkonzept findet sich inzwischen auch in Shooter-Titeln wie Blockstorm, Brick-Force oder Ace of Spades wieder und auch Titel wie Cubelands oder Roblox ahmen das Spielprinzip nach. Die Produktion von Merchandise-Artikeln hat nicht lang auf sich warten lassen: Fans können die Spitzhacke und das Schwert aus dem Spiel im Minecraft-eigenen Shop als Schaumstoff-Versionen erstehen, zudem gibt es Hoodies, T-Shirts, Armbänder, Schlüsselanhänger, Geschenkpapier, Gürtel, Notizblöcke und alles was das Herz eines Minecraft-Fans begehert. Selbst LEGO hat Minecraft inzwischen lizensiert und bietet eine Reihe verschiedener Sets an. Zugegeben: Selten hat ein Videospiel so gut zu den Bauklötzchen aus Dänemark gepasst wie Minecraft.
LEGO Minecraft

Auch im Spiel selbst ist inzwischen Unglaubliches geschehen. Mit den Möglichkeiten des Spiels wurden funktionstüchtige Taschenrechner konstruiert, ganze Großstädte nachgebaut, das Raumschiff Enterprise detailgetreu nachkonstruiert, von berühmten Wahrzeichen dieser Welt wie dem Eiffelturm oder dem Empire State Building ganz zu schweigen. Bereits seit 2011 läuft der YouTuber Kurt J. Mac in einer älteren Version von Minecraft ans Ende der Welt, das nach ungefähr 12.000 virtuellen Kilometern auftritt. Eine Störung, welche in der aktuellsten Version nicht einmal mehr vorhanden ist. Trotzdem läuft Mac weiter, obwohl er noch nicht einmal ein Zehntel dieses Weges zurückgelegt hat.

51kQPuJyY3LÜberhaupt war Minecraft so etwas wie die Initialzündung für eine Reihe von Let’s-Play-Kanälen auf YouTube – etwa dem von Gronkh. Kaum ein Spiel eignet sich so gut dafür, anderen etwas vorzuspielen. Das Spiel erzählt keine vorproduzierte Geschichte, es ist immer überraschend, bei jedem Neustart anders und erlaubt dem YouTuber, das Geschehen mal mehr, mal weniger gut zu kommentieren. Minecraft hatte weiterhin einen gehörigen Einfluss auf den Erfolg einiger Let’s Player, die teilweise nahezu allein von Videos über Minecraft und den Werbeeinnahmen von YouTube leben. Jugendliche eilen nach der Schule nach Hause um die neuesten Let’s Plays ihres Idols zu sehen. Aus Minecraft-Let’s-Playern wurden Stars, die auf Messen wie der Gamescom frenetisch bejubelt werden. Gleichzeitig sind diese Let’s Player bis heute die besten Werbeträger für das Spiel selbst. Sie sorgen dafür, dass der Hype nicht abreißt. Eine ganze Reihe von Spielen setzen daher inzwischen verstärkt auf YouTuber als Werbeträger. Titel wie beispielsweise Goat Simulator fordern Let’s Player ebenfalls dazu heraus, in der Spielwelt Blödsinn anzustellen, die namensgebende Ziege mit ihrer Zunge an Autos festzukleben oder sie durch Fenster zu katapultieren.

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Eine Reihe von Mods gibt es für Minecraft außerdem. Einige, die die Bedienung des Spiels nur komfortabler machen, andere, die dem Spiel neue Kreaturen, Pflanzen und sogar Welten hinzufügen. Zudem gibt es Texturenpakete zu allen denkbaren Themen: Star Wars, Super Mario, Sonic. Durch Adventure Maps wird aus Minecraft plötzlich ein ganz anderes Spiel, vom Jump’n’Run bis zum Adventure. Ein Shader-Mod lässt das Spiel beinahe kunstvoll aussehen und fügt neue Licht-, Schatten- und Wassereffekte hinzu. Auch diese Mods werden immer weiter überarbeitet. Sieht die Urfassung des Spiels noch aus wie ein steriler Lego-Baukasten, ist es mit ein paar ausgewählten Mods möglich, romantische Sonnenuntergänge zu erleben, in denen sich die Bäume im Wasser spiegeln, fast wie bei einem Bild von Bob Ross. Minecraft hat die Kreativität seiner Spieler über die Jahre angeregt – nicht nur im Spiel selbst, auch in der Community, die das Spiel umgibt. Über 100 Millionen registrierte Spieler stapeln inzwischen auf den verschiedensten Plattformen Klötzchen, bauen Erze ab und gestalten die Welt nach ihrem Belieben. Ein Ende ist auch unter Microsoft nicht in Sicht.


Dieser Artikel stammt von Superlevel, ist aber im Auftrag von paysafecard entstanden. Für die Anfertigung und Veröffentlichung wurden wir entlohnt. Mit paysafecard könnt ihr beispielsweise Minecraft kaufen oder eigene Minecraft-Server mieten. Wie ihr das am besten anstellt und weitere Themen werden wir in naher Zukunft behandeln.