Random Encounters: The Rock and The Rock
Manchmal muss man sich einfach wundern. Anlässe gibt es dafür zweifellos viele auf der Welt und nun ist es die mangelnde Kreativität der sonst so pulsierenden Fanfiction-Szene. Die nämlich hat es bislang sträflich versäumt, die logische, romantische Verbindung zwischen dem Schauspieler Dwayne “The Rock” Johnson und einem seiner steinernen Namenspaten herzustellen, sodass der US-amerikanische Spieleentwickler Kevin Roark Jr diese unerträglich klaffende Lücke mit seinem semi-interaktiven Werk The Rock and The Rock schließen musste.
Der “Spiel-Film”, wie ihn Roark Jr. selbst nennt, erlaubt nicht mehr als einen ständigen Perspektivwechsel zwischen der ehrwürdigen Felsformation und ihrem menschlichen Konterpart. Aus beiden Blickwinkeln verfolgt man den langen Sprint des Schauspielers durch eine karge Wüste – vorbei an schwebenden Fernsehern, die Johnson selbst in kurzen Interviewmitschnitten zeigen. Ist er, der humpelnde Hüne, womöglich nicht nur auf der Suche nach einem Seelenverwandten, sondern auch nach sich selbst?
The Rock and The Rock präsentiert sich als symbolisch aufgeladenes Werk voller Dramatik, die innerhalb der nur fünf Spielminuten meisterhaft verdichtet wird, ehe sie sich schließlich in einem bildgewältigen Finale entlädt. Während der eine Rock Meter um Meter zum anderen Rock stolpert, stellen sich existentielle Fragen wie „Habe ich hierfür studiert?“ und „Was würde jemand denken, der nach meinem Tod gerade dieses Spiel auf meiner Festplatte findet?“.
Geologen und Dwayne-Johnson-Fans werden vermutlich, trotz seiner thematischen Ausrichtung, von diesem Nischentitel nicht überzeugt und alle anderen Beiwohner_innen der sich im Spiel entfaltenden Ereignisse mächtig verstört. Wer sich aber von dieser Perspektive angesprochen fühlt, möge die Jagd zum magischen Berg sogleich antreten.