Raptor: Call of The Shadows – 2015 Edition … Raaaptaaawwwwr

Polarity

Wenn ich an die Zeit zurückdenke, zu der ich Computerspiele entdeckte, denke ich an Commander Keen und Captain Comic. Und an Raptor. Ein Shareware-Ballerspiel, zweifellos. Aber was für eins! Raptor weckte in mir bis dato unentdeckte Geister. Als Kampfflugzeug schieße ich auf bösartige Aliens. Raptor. Raaaaptaaaawr! Jetzt gibts Raptor neu, als Steam-Download. Was bin ich begeistert. Was gibt’s neues bei Raptor? Im Wesentlichen nichts. Raptor bleibt das Ballerspiel, das es immer war. Das bedeutet vor allem: Prä-Bullethell. Raptor lässt sich angenehm zwischendurch spielen, es ist nicht allzu schwer gegnerischen Geschossen auszuweichen. Als sehr schade empfinde ich daher die Tatsache, dass es nur auf Steam neu erschienen ist, nicht jedoch auf irgendeiner tragbaren Konsole wie der PS Vita. Letztere hätte Raptor wirklich gut vertragen.

Zwischen den Missionen kann ich bei Raptor mein Flugzeug aufrüsten. Schilde, Raketen, Triebwerke, Geschwindigkeit. Ein wenig fühlt sich Raptor an wie der Film Independence Day, wenn er denn gut gewesen wäre: Kampfpiloten gegen Aliens, das ist eigentlich nicht übel, nur der Patriotismus hat gestört. Den gibts nicht bei Raptor. Bei Raptor wird geschossen, aufgerüstet und wieder geschossen. All das zu einem mehr als großartigen Adlib-Soundtrack, der ein wenig klingt als hätte eine Metal-Band aus den 90ern ihre Werke zu Computergeräuschen verwurstet.

Hier kommt der Endboss, ein kantiges Ding von einem Fluggerät. Es will mich zermalmen, aber ich bin der Typ im Kampfflugzeug, ich bin der Raptor. Fühlt sich an wie eine Mischung aus tumbem Youtube-Hip-Hop und Jurassic Park. Ich bin der Raptor, ich beiß dir in die Eier, deine Mutter heißt Meier. Und so. Was für ein Spiel.