Run

“A science fiction story from the ancient world —
as a long night falls across the Earth, a stranger arrives bearing the promise of new daylight, and the breaking of old covenants.”

Ich schreite in einer Landschaft umher, die von einem gemäßigten Salvador Dalí stammen könnte. Während ich renne, fallen mir die Worte einer kryptischen Geschichte unter den Füßen weg. Geflügelte Riesenaugen und schwebende Flackerbildschirme versperren mir den Weg. Später verfolgt mich ein fliegender Wolkenkratzer mit dutzenden Miniaturaugen. Sie starren mich an. Aber ich darf mich nicht aufhalten lassen, auch nicht von den sanften Tönen oder den hypnotisierenden Bildern. Ich muss rennen. Blick geradeaus. Weiterrennen. Ich muss die Sonne finden, bevor sie die nächsten drei Jahre nicht mehr scheint. Ich muss noch einige Stunden ihres warmen Lichtscheins einsammeln, damit mein Dorf die Ackerfelder bearbeiten und Getreide horten kann. Ich muss… Ich…

… Träume ich das nur?

Run ist eine kleine Besonderheit. Es ist ein Jump’n’Run-Plattformer, ein kleines Arcade-Puzzle-Spiel und eine Mini-Aufbausimulation. Doch die Genres werden nicht etwa vermischt, sondern stehen nebeneinander einzeln für sich. So springt man von Satz zu Satz bis hin zum Licht, um dieses anschließend in einem SnakeSpace InvadersTank-Mash Up einzufangen. Die gesammelte Sonnenzeit wird anschließend von den verbliebenen 25 Dorfbewohnern dazu genutzt, um Ackerfelder zu bepflanzen und Getreide zu ernten. Sollte die produzierte Nahrungsmenge zu gering sein, so stirbt das Dorf nach und nach aus.

Einige werden Run für zu verkünstelt, prätentiös, dröge und repetitiv halten. Vielleicht stimmt das sogar. Doch durch die vergleichsweise kurze Gesamtdauer von etwa einer Stunde entfaltet sich für mich ein Spiel mit verschiedenen Formen: Mit Genres, mit der Art und Weise eine Geschichte zu erzählen und mit der Atmosphäre.

Run ist liebevoll surrealistisch, detailreich, verspielt und besitzt eine dezent melancholische Ader. Die sanften Pianoklänge werden mich noch eine Zeit lang begleiten. Besonders dann, wenn ich in Büchern mit den Zehen umblättere.

Run gibt es für PC und Mac über Desura für €2,99 (Soundtrack inklusive).

Des Weiteren ist es möglich, das gesamte Spiel als Demo-Version auf der offiziellen Webseite des Herstellers zu spielen.