Sandstorm: Vom Winde verweht
Ich trete meine Pilgerreise zum Mount Distant mit meinem Kamel, einem Fuhrwerk und einigen Speeren an, nachdem ich das Säugetier eingefangen und vor den Wagen gebunden habe. Dem Kompass folgend lege ich eine beachtliche Strecke zurück, bevor die Nacht hereinbricht. Ich beschließe, meine Reise morgen fortzusetzen.
Ich erblicke als erstes Abdrücke im Sand. Das vermaledeite Kamel muss in der Nacht wohl den Knoten vom Seil durchgebissen haben. Es gelingt mir gerade noch rechtzeitig, den dümmlichen Paarhufer erneut einzufangen und zum Wagen zurückzuführen, bevor meine Fußspuren im Sturm verblassen. Erst jetzt bemerke ich, dass mein Kompass verschwunden ist. Schweren Herzens verlasse ich mich letztendlich auf mein Glück und setze die Reise blind fort. Während der Abenddämmerung kommen aber erste Zweifel auf, ob ich noch auf dem richtigen Weg bin.
Ich erwache einsam neben meinem Wagen. Das trottelige Trampeltier wird sich wohl erneut von seinem Seil befreit haben und scheint nun über alle Berge zu sein. Fußabdrücke sind keine zu sehen, eine kurze Suche bleibt erfolglos. Ich habe keine andere Wahl, als das Fuhrwerk zurückzulassen und die restliche Strecke zu Fuß in Angriff zu nehmen. Der Wind und Sand weht mir ins Gesicht, der Boden unter meinen Füssen scheint sich zu drehen. Kärgliche Überreste von Bäumen wirken merkwürdig vertraut, weshalb ich beginne, meine Speere als Marker zu setzen. Zumindest scheine ich nicht im Kreis zu laufen.
Die Realität holt mich ein. Mein Kamel ist weg. Mein Fuhrwerk ist weg. Meine Speere sind weg. Mount Distant ist nirgends sichtbar. Ich werde meine restliche, kurze Lebenszeit damit verbringen, einsam dem Sandsturm zu lauschen. Und kann nur hoffen, dass zukünftige Reisende nicht die gleichen Fehler begehen, welche mir schlussendlich zum Verhängnis wurden.