Skrillex Quest

Skrillex Quest

Der musikalische Katalog des Brostep-Produzenten Skrillex ist nicht mein Fall. Seine fein sezierten Audioschnipsel über stampfenden Drums überraschen mich längst nicht mehr, das Chaos in den hohen Frequenzen erscheint mir offensichtlich und eintönig. Was kann ich also von einem ganzen Flashgame erwarten, das einen Künstler bewirbt, dessen Musik ich mir nie bewusst anhören würde?

In Skrillex Quest, dem Advergame von Jason Oda zur neuen EP „Summit“, zieht ein namenloser Abenteurer durch die Welt eines Videospiels, um sie und seine Einwohner vor dem Verderben zu retten. Auf dem Weg zur Ursache allen Übels, einem Krümelchen Staub in der Kassette, werden Monster mit dem Schwert bearbeitet, Schätze entdeckt und nebenbei eine Prinzessin befreit.

Trotz aller Voreingenommenheit, mit der ich Skrillex Quest begegne, ist es kurzweilig und spielt sich erstaunlich gut. Die Synthese aus Zelda und der Staub-in-Kassetten-Nostalgie, Retro-RPGs und einem Hauch von Roguelike bildet ein flüssiges Spiel von relativ kurzer Dauer, das ich wider Erwarten nicht nur einmal durchgespielt habe.

Abgesehen vom Skrillex-Soundtrack, der natürlich Geschmackssache ist, hätte das Sound-Design hier und da zwar etwas liebevoller ausfallen können – lautes Bass-Geschrei, das dynamisch über einen ohnehin zerstörerischen Song gelegt wird, kann nunmal einfach nicht „gut“ klingen – doch ist der Makel zugunsten einer fernerhin spaßigen und musikalisch-nostalgischen Erfahrung zu vernachlässigen. Ich find’s schön, hasse euren Musikgeschmack heute nicht ganz so sehr und vergebe 4 von 5 Undercuts mit Hornbrille.