Slave of God
Viel zu laute und viel zu stressige Musik. Bewusstseinsverändernde Substanzen. Grelle Lichter in allen erdenklichen Farben. Seltsame Freunde. Vielversprechende Bekanntschaften. Giftige Drinks, die in riesigen gelben Blöcken in die dreckige Metallrinne des Männerklos plätschern. Slave of God von Stephen Lavelle alias Increpare schafft es, die Gefühle und Eindrücke eines Club-Besuchs in sämtlichen Facetten einzufangen.
Ähnlich wie in Proteus wird eher eine Erfahrung nachvollzogen als eine schlüssige Geschichte erzählt. Die Darstellung der dunklen, pulsierenden Welt ist für mich ebenso verwirrend, abstoßend und erschöpfend wie ihre realen Vorlagen – und doch ist es faszinierend, zu beobachten, wie sich die Stimmung des Rauschzustands je nach Situation verändert. Es ist lange her, dass ich zuletzt in unserer Dorfdisko ein wenig zu tief ins Glas geschaut habe, Slave of God hat es aber geschafft, jene Erinnerungen zu wecken. Ich bin begeistert und vergebe 4 von 5 Alkopops.