suteF

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Aufwachen! Ein neuer Tag ist angebrochen und die Arbeit ruft. Mein Arbeitsgerät ist ein Enterhaken, mein Arbeitsplatz eine zweidimensionale Parallelwelt mit gefährlichen Laserstrahlen. Mein Ziel ist ein Fernseher mit einem verrauschten Bild. Ich kann springen, wenn auch nicht besonders flüssig und exakt, ich verlasse mich daher lieber auf mein Arbeitsgerät. Wenn ich unten aus dem Bildschirm falle, falle ich auch oben wieder hinein; das Gleiche passiert, wenn ich aus dem Bildschirm laufe. Jedes Level ist prinzipiell endlos. In meinem Kopf bildet sich ein kleiner Denkknoten.

suteF sieht zunächst wie ein klassischer Sidescroller aus, offenbart aber auf den zweiten Blick eine äußerst ungewohnte Rätselstruktur. Als Spieler muss ich das, was ich über oben und unten zu wissen glaube, über Bord werfen. Das Spiel nötigt mich förmlich zum Umdenken. Ein Sprung dient plötzlich nicht mehr dazu, Distanzen zu überwinden, sondern Höhenunterschiede, ein Sturz in den Abgrund kann entweder des Rätsels Lösung oder auch mein Tod sein. Entwickler Ted Lauterbach lehrt mich, entscheidende Punkte in einem Level zu identifizieren, an denen ich meinen Enterhaken benutzen oder Kisten schieben muss. Wer alle Punkte kennt, kennt die Lösung.

Gleichzeitig atmet die Atmosphäre des Spiels Mord und Totschlag. Ich weiß nicht genau, warum alles so bedrückend wirkt, aber ich habe nicht den Eindruck, dass mein Handeln auf ein glückliches Ende zuläuft. Vielleicht sind all diese Schieberätsel ja auch eine Art spielerische Vorhölle? Die Tatsache, dass oben unten und unten oben ist, trägt zu diesem Gefühl nur bei – es gibt kein Entkommen, egal wohin ich gehe. Alles wiederholt sich. Aufwachen!