The Big Big Castle!

Was war früher im Sandkasten die beste Beschäftigung? Die anderen Kinder mit Sand bewerfen? Ne! Sand essen? NEIN! Sandburgen bauen? Sehr richtig! Und was war nach dem erfolgreichen Bau eines imposanten Schlosses mit Türmen und Zinnen fast noch besser als die langwierige Konstruktion mit Schippe und Förmchen? Die eigenhändige, totale Zerstörung des Bauwerks natürlich. Das dachte sich auch Monkey Island-Mastermind Ron Gilbert und entwickelte zusammen mit seinem Kollegen Clayton Kauzlaric das entzückende iPad-Spiel The Big Big Castle! (iTunes-Direktlink).

In zwei verschiedenen Spielmodi gilt es zunächst, möglichst hohe und stabile Burgen zu bauen, um diese im nächsten Schritt durch den Beschuss mit Kanonenkugeln zum Einsturz zu bringen. Reicht diese schnöde ballistische Waffe nicht aus, darf zusätzlich ein Ufo mit Laserkanone gerufen werden. So bleibt auch beim stabilsten Turm kein Stein auf dem anderen. Auf Dauer wird diese Zerstörungswut jedoch schnell langweilig, weswegen der Kern des Spiels im Baumodus steckt.

Ein Levelpack mit 16 Baugrundstücken ist in der kostenlosen App enthalten, ein weiteres kann gekauft werden und ein drittes soll noch erscheinen. Ziel ist es immer, eine hohe Burg zu bauen und dabei Goldmünzen einzusammeln. An bestimmten Stellen müssen zusätzlich vordefinierte Bauteile und Schlossbewohner platziert werden, was eine vorausschauende Planung erfordert. Die einzelnen Teile lassen sich mit dem Finger präzise platzieren und nachträglich verschieben.

Nach den ersten einfachen Burgen zieht der Schwierigkeitsgrad zum Ende hin erheblich an, aber vielleicht fehlt mir auch einfach nur ein Diplom in Statik. Stabilität geht vor Schönheit, was ich auf bittere Weise lernen musste, als eine wunderschöne spitz zulaufende Turmspitze mit dem letzten Stein ins wanken geriet und damit mein 325 Fuß hohes Schloss zum Einsturz brachte. Aber Zerstörung ist ja manchmal auch schön.