The Womb: Leben X Tod
“There is too much stress in your life. Why not take a little time out to rest in the Womb?”
Videospiele geben uns immer wieder die Möglichkeit, fantastische Welten zu erkunden und für die Dauer des Spiels unserem Alltag zu entfliehen. Viele dieser Welten sind bunt, groß und voller Abenteuer, weit entfernte Sternensysteme oder fremde Länder etwa. In The Womb führt der Eskapismus allerdings an einen recht ungewöhnlichen Ort: zurück in den Mutterleib.
Das Gefühl von Geborgenheit und Sorglosigkeit, das The Womb mit seinem Titel verspricht, finden Spielende allerdings nicht. Stattdessen wird die Umgebung mittels eines futuristischen Scanners durchsucht, bis das schwarz-weiße Display blinkt, piept und an den richtigen Stellen eine Geschichte offenbart. Eine Geschichte von einem Leben und einem Tod, erzählt in wenigen, kurzen Text-Fragmenten.
Trotz der weichen, anmutenden Umgebung verbergen sich teils düstere Geschichten in dieser Welt – sollten Spielende sich denn entscheiden, diese auszugraben. Schließlich wird dann der leise Soundtrack mit dem Piepen des Scanners kontrastiert, die Sanftheit der Umgebung mit harten Übergängen zu den Texteinblendungen gebrochen.
Wer nach ein paar Minuten in The Womb eine Anhöhe erklimmt, weiße Schneeflocken von der Decke schweben sieht und den meditativen Soundtrack erklingen hört, erblickt nicht mehr die stilisierte Darstellung eines Uterus, sondern vielmehr einen digitalen Friedhof, dessen Gräber jeweils mit einem pixeligen X markiert sind. Ein Friedhof, den die Spielenden auf ihrer Suche selbst angelegt haben.