Was hast du gegen Pudding? The Floor is Jelly
“Was wäre”, fragt The Floor is Jelly mit leuchtenden Augen, “wenn der Boden aus glibberigem, glubschigem, flabberigem Gelee gemacht wäre?” Diese Frage beantwortet es in seinen ersten 15 Sekunden. Dann setzt es sich in die Ecke und hat nichts mehr zum Gespräch beizutragen.
The Floor is Jelly besteht aus glibberigem Pudding. Sie wabert und wackelt und schwingt unter jedem Hüpfer des Helden des Spiels, einer kleinen, tintenfleckähnlichen Kreatur. Der elastische Pudding verwandelt jede Oberfläche zu einem potentiellen Trampolin und ermöglicht so irrsinnig hohe Hüpfer, verwandelt aber jede Wand zu einer möglichen Gefahrenquelle. Ian Snyders Puddingwelt ist umwerfend flüssig animiert und wird perfekt von Disasterpeace‘ (FEZ) schwebenden Synthesizern begleitet.
Statt aber die Freude an der Bewegung durch die einzigartige Welt zu feiern, verwandelt sich The Floor is Jelly in kürzester Zeit in einen sehr gewöhnlichen Puzzle-Plattformer. Ziel bleibt es immer, den Levelausgang zu erreichen. Im Weg stehen alle Elemente, die jeden Puzzle-Plattformer ausmachen: Abgründe und Videospielstacheln, Schlüssel, die neue Level freischalten, simple Schalterrätsel und Knöpfe, die die Welt rotieren lassen. Die Glibberigkeit des Spiels ist zwar immer Teil der Lösung, sie ist aber nur zweitrangig dazu, im richtigen Moment Space zu drücken um nur weit genug zu hüpfen. Ich möchte aber frei durch diese wunderschöne, glibberige Welt federn im Takt zu Disasterpeace und nicht grunzend auf eine Taste hämmern, um endlich diesen einen Sprung zu schaffen.
The Floor is Jelly ist ein technischer und künstlerischer Erfolg. Der glubschige Pudding alleine kann aber kein eigenes Spielkonzept tragen.