Way to Go: Im Rausch der Klänge und Farben
“It is an astonishing interactive experience, a restless panorama, a mixture of hand-made animation, 360˚ video capture, music and dreaming and code; but mostly it is a walk in the woods, c’mon.”
Es beginnt trist. Ein grauer Wald, ein vorgegebener Laufpfad und… Ich? Vielleicht. Wenn das ich sein soll, so bin ich eine unpassend wirkende Gestalt mit einem Quadratschädel. Ich bin da. Da, in diesem Wald, der nur diesen einen Pfad zum Entlanglaufen bietet. Mit jedem Schritt, den ich vorangehe, lasse ich die kahlen Bäume hinter mir. Ich verweile kurz, richte meinen Blick ‘gen Himmel und beginne… Fortzuschweben? Tatsächlich. Ich sehe mich selbst. Und es geht weiter. Immer weiter. There’s still a Way to Go.
Ich kann gehen, in die Lüfte steigen oder auch einfach nichts tun. Dann setze ich mich hin. Oder ich schaue mich einfach nur um. Oder aber ich verscheuche Mücken, die sich durch meine bleiche Haut stechen wollen. Aber irgendwas mache ich immer. Ich existiere, irgendwie jedenfalls. Ich bin in dieser Welt, um sie an mich heranzulassen; nein, es ist gar nicht nur das, ich will eins mit ihr werden. Ein Teil von ihr sein. Das klingt hochgestochener und zugleich esoterischer, als es gemeint ist. Das hier, das ist nichts weiter als eine ästhetische Erfahrung. Wirklich.
Irgendwann bricht nämlich alles zusammen. Obwohl es eigentlich gar kein Zusammenbruch ist: Es ist vielmehr als eine Art Neustrukturierung zu betrachten. Was vorher so klar geordnet war, verfällt auf einmal in eine Sinneseindrucksorgie. Alles wird bunt – womit nicht nur die visuelle Ebene gemeint ist -, auf seltsame Weise organischer und unrealistischer zugleich. Und ich? Ich mag wie ein Fremdkörper in diesem Umfeld wirken, aber so fühle ich mich nicht. Es gibt so viel wahrzunehmen auf diesem Weg, wenn man denn will. Und manchmal möchte ich nichts weiter tun, als vor mich hinzustarren. An diesem surrealen Ort möchte ich verweilen, den Raum beobachten und mich treiben lassen. Egal wohin. Der Weg wird mich schon führen.