Wenn ein Großkonzern einen Indie-Entwickler schluckt: Minecraft unter Microsoft

Dieser Artikel entstand im Auftrag von paysafecard, mit dessen Prepaid-Codes man rein zufällig Minecraft kaufen oder eigene Minecraft-Server mieten kann.


Als Microsoft den Minecraft-Entwickler Mojang übernahm und Gründer Notch die Firma verließ, war der Aufschrei in der Community groß. Der Konzern aus Redmond könnte das Spiel für immer ruinieren, befürchteten viele und forderten vor allem, dass alles so bleiben soll, wie es ist. Dabei wurde das Spiel seit seiner Geburt kontinuierlich weiterentwickelt – Minecraft hat sich auch unter Mojang ständig verändert. Tatsächlich haben sich alle Befürchtungen von Fans als bloße Zukunftsangst entpuppt. Microsoft ist recht behutsam mit dem Spiel umgegangen, wirklich revolutionäre Veränderungen gab es nicht – bisher.

Bereits Ende 2014 erklärte Phil Spencer, derzeit Leiter von Microsofts Sparte für Unterhaltungsprodukte, dass der Konzern zunächst auf die Bedürnisse der Community eingehen wolle, bevor Expansionspläne diskutiert würden. Vor allem sollten künftige Versionen von Minecraft auf verschiedenen Plattformen näher zusammengeführt werden. Denkbar wäre für die Zukunft also beispielsweise die Einführung von Mod-Servern auch bei den Konsolenversionen des Spiels.

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Bereits einen Monat nach dem Kauf durch Microsoft gab Mojang bekannt, die Minecraft Pocket Edition auch für das Windows Phone verfügbar zu machen. Diese Entscheidung passt natürlich blendend zu Microsoft – der Konzern kann ein paar gute Kaufgründe für sein Windows Phone bei den derzeit eher bescheidenen Marktanteilen dringend gebrauchen. Allerdings: Die Entwicklung der neuen Version hatte Mojang bereits vor dem Verkauf der Firma beschlossen. Dennoch ist zu erwarten, dass sich Microsoft künftig verstärkt um die mobilen Versionen des Spiels kümmern wird – allein, weil sich die bisher blendend verkaufen. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass die Marke Minecraft künftig noch weiter ausgedehnt wird. Derzeit stehen unter anderem ein Telltale-Adventure und ein eigener Film in den Startlöchern.

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Dass Microsoft, ganz im Stil des bösen, kontrollsüchtigen Großkonzerns, die Mod-Unterstützung des Spiels einschränken wird, ist indes nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Im April 2015 präsentierte Microsoft das Minecraft Mod Developer Pack, eine Erweiterung für die Entwicklungsumgebung Visual Studio. Sie soll es möglich machen, mit Visual Studio künftig Minecaft-Mods zu erstellen. Microsoft betonte allerdings, dass das Developer Pack nicht die von Mojang geplante Plugin API ersetzen soll. Stattdessen sollen künftig beide Technologien, die Programmierung und Installation von Mods vereinfachen.

Die größte Revolution im Minecraft-Universum könnte allerdings die Portierung des Spiels auf Microsofts Augmented-Reality-Brille Hololens sein. Bei der diesjährigen E3 präsentierte der Konzern eine Minecraft-Version, die es möglich macht, die bunte Klötzchen-Welt des Spiels an die Wand, aber auch aufs Sofa oder den Wohnzimmertisch zu projizieren. Die Spielfläche ist dann durch den Tisch begrenzt und kann von allen Seiten betrachtet und gescrollt werden. Noch mehr als ohnehin schon wirkt Minecraft dadurch wie eine Welt aus Spielsteinen, die an allen Orten in der Wohnung herumliegen und die sich durch die Steuerung per Cursor oder schlichtweg durch die Pupillenbewegung Stück für Stück verändern lässt. Durch Hololens könnte die Minecraft-Erfahrung aufhören, nur als virtuelles Etwas auf einem Server zu existieren, sie würde plötzlich zum virtuellen Teil der Realität. Spieler könnten eine Minecraft-Welt auf ihrem Küchentisch bauen und eine andere auf dem Wohnzimmerboden, im Bücherregal oder in der Badewanne.

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Tatsache ist: Microsofts Geschichte mit aufgekauften Entwicklerstudios ist bislang alles andere als ruhmreich. Rare hat unter dem Konzern seinen einstigen Glanz komplett verloren, den Age-of-Empires-Entwickler Ensemble gibt es nicht mehr. Gleichzeitig eröffnet Microsoft aber neue Wachstumsmöglichkeiten für Mojang und Minecraft. Vernetzte Versionen auf unterschiedlichen Plattformen und die Nutzung von Hololens sind Großprojekte, die Mojang vermutlich nie im Alleingang hätte stemmen können. Wenn die Verantwortlichen bei Microsoft klug sind, machen sie das, was Spencer seinerzeit im Interview gesagt hat: Die Bedürfnisse der Community analysieren, Minecraft auf neue Plattformen bringen und Mojang gleichzeitig die künstlerische Freiheit lassen, das Spiel stetig weiterzuentwickeln.

Bilder: Mojang/Microsoft


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