Eigentlich ist es nicht meine Art, zuzutreten, wenn jemand bereits am Boden liegt, aber in diesem Fall stellen Enttäuschung und Fremdscham Ethik und Moral in den Schatten. Vorgestern ging zdf.kultur der ersten Episode von Pixelmacher an den Start. Das Konzept klingt interessant.

“Pixelmacher versteht sich als Entdecker auf einer großen, digitalen Spielwiese. Der Zugang ist weniger feuilletonistisch oder erklärend, als vielmehr verspielt, offen und provokant. Videospiel- und Netzkultur sind die zentralen Themen von Pixelmacher. Das junge Medium Spiel prägt zwar längst unsere Kultur, wird jedoch oft wenig beachtet. Pixelmacher gibt Einblick in die spannende Welt der Videospiele, abseits von bisher gängigen Bewertungskriterien. (…)”

Die halbstündige Sendung (ZDF-Mediathek) beginnt mit einer Berichterstattung über das Spiel Plants vs. Zombies, also einem so ziemlich genau zwei Jahre alten Titel, der inzwischen an jeder analogen und digitalen Ecke bis zum Erbrechen durchgekaut wurde. Das ist ungefähr so, als würde man einem langjährigen Pornodarsteller mittels Bienen und Blumen die Funktionalität seines Gehänges erklären wollen. Nun könnte man eine derartige Themenwahl durchaus entschuldigen, wenn die Macher denn in der Lage wären, charmant und gewitzt zu präsentieren. Leider hat man rasch das Gefühl, der Stock im Arsch sei dermaßen groß, dass besagtes Holzgewächs aus der Schädeldecke des Moderators ragt und sich um die Hälse der verantwortlichen Redakteure windet.

Das zweite Thema — Tabletop-Spiele — bietet viel Potenzial, wird aber durch die in den ersten fünf Minuten der Sendung gekonnt aufgebaute Antipathie zunichte gemacht. Da fallen die tendenziell irrelevanten Fragen und das nahezu an Desinteresse grenzende Auftreten von Lukas Koch kaum noch ins Gewicht.

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Zero Charisma An indie comedy about the greatest Dungeon Master ever.

(Link zum Video)
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Es folgen diverser oberthemenbezogener Zombiekram, Portal 2, Urban Hacking und weitere Dinge, auf die ich nicht mehr eingehen möchte. Pixelmacher fühlt sich im jetzigen Stadium schlichtweg nach Zeitverschwendung an, da man jegliche Authentizität vermisst. Die primäre Zielgruppe ist jedoch viel zu kritisch, affin und vernetzt, um sich über einen längeren Zeitraum für dumm verkaufen zu lassen. Laut eigener Aussage möchte man verspielt, offen und provokant sein — das Resulat wirkt jedoch eher albern, aufgesetzt und bieder. Im Grunde genommen ist das einfach nur verdammt schade, denn wann hat man schon die Möglichkeit, mit einer derartigen Reichweite das Kulturgut Spiel angemessen zu würdigen.

Aber noch gebe ich die Hoffnung nicht auf. Schließlich besteht die Möglichkeit, dass die verantwortlichen Personen mich entführen, meinen Penis in eine Schraubzwinge legen und ein funktionierendes Format aus der Feder des Meisters erpressen.