tinypalace: Ein alternatives Games-Festival in Kassel

tinypalace

Dass auch Videospiele Kunst sein können, steht wohl nicht mehr zur Debatte. Über ein zustimmendes Kopfnicken hinaus ist die Bedeutung dieser Aussage aber noch kaum erschlossen. Mit dem tinypalace könnte sich das ändern. Organisiert von einem Kollektiv aus Studierenden der Kasseler Kunsthochschule findet vom 20. bis 22. Mai ein kostenloses Festival für alternative Spiele statt, das der noch jungen Kunstform einen angemessenen Raum bieten will:


Wir beobachten seit längerem die kulturelle Entwicklung von Games, in der wir uns auch zum überwiegenden Teil selbst wiederfinden. Deshalb ist es für uns wichtig, neben unseren eigenen Arbeiten mit einem Festival zu dieser Entwicklung beizutragen, Ideen auszutauschen und zu diskutieren. […]

Dabei wollen wir solchen Arbeiten eine Plattform bieten, die abseits rein kommerzieller Kontexte gedacht und gestaltet sind. Games, die vielmehr Ausdruck einer politischen, gesellschaftlichen und eben auch künstlerischen Haltung sind.” — tinypalace

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Das tinypalace will dabei ein Stück weit die Lücke füllen, die das Ende des Spielsalon in Kassel hinterlassen hat, und gleichzeitig den Beweis antreten, dass es zwischen A MAZE, play-Festival und Notgames Fest noch Platz für weitere Veranstaltungen gibt. In der Ausstellung werden sich Spiele wie Im null finden, während die kanadische Künstlerin Darsha Hewitt einen Workshop zum Bau von Controllern hält.

Wer die Bemühung des tiny collective für unterstützenswert hält, kann noch bis zum 3. April bei Startnext gut gemeintes Geld gegen gut gemachte Poster, Sticker und Jutebeutel eintauschen. Das bescheidene Ziel von 2.000 EUR, das bisher noch lange nicht erreicht ist, soll unter anderem in den Ausbau des Programms und die Bezahlung weiterer Speaker_innen fließen. Stattfinden wird das tinypalace aber ungeachtet vom Erfolg der Kampagne – nur dann eben ein bisschen tinier.