Balla Balla: Glorkian Warrior – The Trials Of Glork
Immer wenn ich lese, ein Spiel sei wie XY auf LSD oder Crack, rolle ich innerlich mit den Augen, da davon auszugehen ist, dass der Autor blind in die Metapher-Kiste griff, statt die eigene Rauschmittelerfahrung zu reflektieren. Meine eigene LSD-Erfahrung lässt sich an einem Finger abzählen und resultierte in freundlichen, bunten Dinosauriern, die durch den Vorgarten eines damaligen Freundes stampften und sich in unverständlichem Kauderwelsch unterhielten. Somit sei mir dieser leicht hinkende Vergleich gestattet: Glorkian Warrior ist wie Galaga auf LSD.
Glorkian Warrior entstand in Zusammenarbeit zwischen dem Comiczeichner James Kochalka und dem Indiestudio Pixeljam, die schon allerlei absurden Kram entwickelten. Und absurd geht’s auch hier direkt weiter. Als glorkianischer Krieger muss man gegen endlose Wellen surrealer Alien-Kreaturen in die Schlacht ziehen und sie mit allem befeuern, was der sprechende Super-Rucksack hergibt: Doppel-Laser, Dreifach-Laser, Raketen, Tennisbälle und vieles mehr. Es regnet explodierende Basketbälle und Babykatzen und man stirbt und wagt ein allerallerletztes Spielchen und stirbt und startet erneut.
Glorkian Warrior ist ein herrlich bunter Quatsch, der etwas schafft, das nur recht wenige Spiele vermögen: das Spielkind in mir zu wecken. Je tiefer ich in die Comicwelt abtauche, desto mehr habe ich das Gefühl, mein zehnjähriges Ich würde ein Weltraum-Abenteuer vergangener Tage bestreiten, als Unwissenheit und Überforderung noch dazu beitrugen, etwas faszinierend zu finden, anstatt sich frustriert abzuwenden. Die erste halbe Stunde spielte ich Glorkian Warrior auf dem PC, danach wechselte ich zur iOS-Version und begann von vorne. Empfehlen kann ich sowohl die mobile als auch die Desktop-Variante. Wer auf etwaige Achievements aus ist, muss sich noch ein paar Tage gedulden, bis Glorkian Warrior bei Steam aufschlägt. GLORK!