Doom Retro: Knietief im Pixelblut
Doom war im Jahr 1993 zwar nicht der erste Ego-Shooter, aber zweifellos einer der einflussreichsten. Zum ersten Mal konnte der Spieler nicht nur durch rechtwinklig verzahnte Gänge laufen, stattdessen gab es Winkel unter und über 90 Grad: damals zweifellos beeindruckend. Dazu präsentierte das Team um John Carmack, Tom Hall und John Romero verpixeltes Blut, Dämonen, Weltraumzombies, einen Heavy-Metal-Soundtrack im Midi-Gewand und befriedigend krachende Waffen.
Mit Doom Retro will Entwickler Brad Harding dafür sorgen, dass Doom auch auf Post-DOS-Systemen wieder auflebt. Das Programm ist im Wesentlichen eine Portierung der alten Engine, mit der sich problemlos die WAD-Dateien aus den Originalspielen auslesen lassen – beispielsweise die kostenlos erhältliche Shareware-Version des ersten Teils.
Mit akribischer Detailverliebtheit hat Harding dafür gesorgt, dass die alte Kiste Doom auch auf aktuellen Rechnern wieder Spaß macht, indem er jede Menge kleine Verbesserungen und Bugfixes programmiert hat. Sein Ziel war dabei keine möglichst genaue Kopie des Originals, sondern ein behutsam angepasste Version, die auch heute noch den dunklen, dreckigen und rauen Charme des Klassikers versprüht: In Form von Matsch und Gedärm. Als kleinen Bonus gibt es eine moderne Maussteuerung, persistentes Pixelblut und eine rotierende Automap obendrauf.