Eron: Zwischen Frust und Genuss

Während ich meinen linken kleinen Finger auf die linke Umschalttaste presse, damit die Dimension bestehen bleibt, lenke ich meinen linken Mittelfinger auf die X-Taste, um Anlauf für den nächsten Sprung zu nehmen. Dabei ist mein rechter kleiner Finger auf die rechte Pfeiltaste niedergelegt, um in die Richtung zu rennen. Mein rechter Zeigefinger hingegen bahnt sich seinen Weg auf die Leertaste, um endlich zu springen, und… Ich lasse bescheuerterweise zu früh die vermaledeite Umschalttaste los. Scheiße. Nochmal. Die ganze Prozedur wieder, diesmal klappt es, und dann… Klar, dann hakt es an einer anderen Stelle wieder. Fickdrecksscheißkacke!

Zwanzig Minuten. Länger habe ich Eron nicht ausgehalten. Das Jump’n’Run hat mich dermaßen in meine feinmotorischen Schranken gewiesen, dass ich einfach keine Lust mehr hatte. Schließlich geht es hierbei um das aktive Umherschalten zwischen zwei verschiedenen Dimensionen, das bisher zurückgehaltene Plattformen erscheinen und wieder andere verschwinden lässt. Und mit aktiv meine ich auch aktiv.

Alles ist viel zu umständlich und kompliziert geregelt. Nach kurzer Zeit schmerzen meine Gelenke, weil ich krampfhaft versuche, irgendwie das perfekte Timing zu finden – und verliere dabei meine Lust weiterzuspielen. Das ist insofern tragisch, als dass damit die audiovisuell ansprechende Aufmachung von Eron komplett vergeudet wird. Ich hoffe inständig, dass die Entwickler von Red Splat Games die Steuerung nochmal umstrukturieren, oder wenigstens eine Möglichkeit zur Konfiguration implementieren.