FAST Racing Neo: …und es hat Zoom! gemacht

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“Woah!”

Das war das erste Wort, das mir in den Sinn kam, als ich mit einem der windschnittigen Hochgeschwindigkeits-Fahrzeuge über die kurvenreichen Strecken von FAST Racing Neo raste. Zu viel mehr war ich nicht in der Lage. Zu sehr war mein Kopf damit beschäftigt, meine Rakete hochkonzentriert auf der Strecke zu halten. Als das Sprachzentrum mit etwa einer halben Minute Verzögerung nach meinem Gleiter ins Ziel kam, war es schon um mich geschehen. Das warme Gefühl der Nostalgie hatte bereits eingesetzt. “Das ist ja wie damals bei F-Zero GX auf dem Gamecube!” Diesen Vergleich braucht das Münchener Studio Shin’en nicht zu Scheuen. Das ausschließlich auf der Wii U erschienene FAST Racing Neo ist fast in der Lage, über Nintendos Vernachlässigung des Originals hinwegzutrösten.

Die insgesamt 16 Strecken werden in einer Reihe von Turnieren freigespielt, die jeweils aus vier aufeinanderfolgenden Rennen bestehen. Neustarts gibt es keine – wer ein Rennen verliert, muss zusehen, die verpassten Punkte im nächsten durch eine gute Platzierung wieder aufzuholen. Wer am Ende unter den besten drei landet, schaltet das nächste Turnier und neue Fahrzeuge frei.

Anfangs gelingt das noch recht leicht. Die ersten Rennen dienen vor allem dazu, mit der Spielmechanik vertraut zu machen, die FAST Racing Neo von anderen F-Zero- und Wipeout-Klonen abhebt: Über die Strecken sind Beschleunigungsstreifen, Sprungrampen und Barrieren in jeweils zwei verschiedenen Farben verteilt. Das Fahrzeug muss sich beim Überqueren selbst in der gleichfarbigen Phase befinden, sonst werden diese von der Überholspur zum Bremsstreifen.

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Spätestens ab dem vierten Turnier gewinnen sich die Rennen nicht mehr von alleine und der Schwierigkeitsgrad nimmt eine steile Kurve nach oben. Jede Berührung mit dem Fahrbahnrand bedeutet einen Platz zu verlieren und jede Kollision mit einem Hindernis heißt, direkt auf den letzten Platz zurückgeworfen zu werden. Raum für Fehler lässt die Konkurrenz kaum noch, sondern rammt und überholt ohne Rücksicht.

Streckenkenntnis ist besonders für den Online-Multiplayer absolut entscheidend. Wer nicht weiß, wo sich die Boost-Punkte aufsammeln lassen oder welche Farbe die Laserbarriere hinter der nächsten Kurve hat, kann sich vom Startschuss weg hinten anstellen. Und auch die malerische Umgebung fliegt nicht mehr ganz unbedarft vorbei, sondern wirft einem Steine, Asteroiden und Roboterspinnenbeine in den Weg. Das wäre alles spektakulär anzusehen, bei ungefähr 382 km/h bleibt aber leider keine Zeit, die Landschaft zu genießen.

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Das Freispielen aller Turniere sollte Menschen mit einem durchschnittlichen Reaktionsvermögen eine Weile beschäftigen. Darüber hinaus gibt es Zeitrennen, einen höheren Schwierigkeitsgrad und Multiplayer-Rennen am geteilten Bildschirm oder über das Internet. FAST Racing Neo ist vielleicht nicht Dirt Rally das beste Rennspiel aller Zeiten (und sicherlich auch nicht das innovativste), aber es ist eben doch das beste futuristische Rennspiel seit 2003. In den mehr als 10 Jahren dazwischen haben viele Spiele versucht, die Lücke zu füllen, die Nintendo hinterlassen hat. Nur wenige waren erfolgreich. Für Besitzer*innen einer Wii U ist FAST Racing Neo die Kirsche auf der Sahne auf dem Kuchen des Spiele-Jahres 2015 und ein selbstverständlicher Pflichtkauf.