GARDEN: Naturgeist
Ich vertraue Bienen im Pelz, beziehungsweise Hummeln nicht mehr. In einem Moment schwirren sie harmlos von Blume zu Blume, um nur Sekunden später in mein Ohr zu brummen, fest entschlossen, mir mehr Bass einzutrichtern als ein Song von Barry White. Auch sonst wirke ich auf diverse andere Krabbeltiere scheinbar magisch anziehend. Mücken bishin zu Spinnen suchen mehr als gerne mein Gesicht auf, wohl weil sie mein panisches Wedeln mit der Hand als Anweisung zum Landen ansehen. Und von Wespen, den Arschlöchern unter den Insekten, möchte ich gar nicht beginnen. Basierend auf all diesen lebensbedrohlichen Gefahren ist es wohl weniger erstaunlich, dass ich den eigenen Garten eher meide.
Vielleicht hat der Geist in GARDEN genau dies zu spät realisiert und so seinen Tod gefunden. Eventuell ist er deshalb auf Rache aus, verunstaltet diverse Gärten, reaktiviert Springbrunnen und befördert diverse Krabbler mit Samen ins wohlverdiente Jenseits. Eigentlich egal, denn schlussendlich benötigt das Streunern durch überwachsene Pflasterstrassen und knallig bunten Welten keine Hintergrundgeschichte. GARDEN ist ähnlich hübsch und entspannend wie ein Gang durch die eigene Grünanlage. Mit der zusätzlichen Möglichkeit, seine Frustration gegenüber der tückischen Fauna endlich ausleben zu können, ohne besorgte Blicke von den Nachbarn ernten zu müssen.