Gaurodan

Bevor ich auch nur eine Minute Gaurodan spielte, bereitete ich alles für diesen Artikel vor, bis schließlich nur noch der Text fehlte. Denn es war von vornherein klar, dass auch das neueste Spiel von Locomalito meinen Geschmack treffen wird. Ich liebe den Kerl einfach. Ein Grund für meine Zuneigung dürfte Locomalitos Liebe zum Videospiel sein, die man in jedem seiner Werke spürt. So auch in Gaurodan.

Auf den Kanarischen Inseln wurde ein überdimensionales, radioaktives Ei gefunden. Die Welt hält den Atem an. Und schon geht es auch los: Als besagtes Ei hüpft man umher und hinterlässt eine Schneise der Verwüstung. Wenige Augenblicke später schlüpft der feuerspeiende Flugsaurier Gaurodan. Was folgt, ist ein klassischer Arcade-Shooter, der alle Qualitäten aufweist, um Anhänger von Shoot’em Ups zu erfreuen. Generell schafft Locomalito es immer wieder, seinen Spielen einen authentischen Retro-Charme zu verleihen, ohne altbacken zu wirken. Hier überzeugen sowohl die schicken Grafiken als auch Steuerung (Controller werden unterstützt) und musikalische Untermalung. Für letzteres ist seit jeher Locomalitos Kumpel und Hofmusiker Gryzor87 verantwortlich.

“Gaurodan is inspired by early titles like Defender, Choplifter or Sky Kid in terms of gameplay, and has a similar production style to other arcade games like Commando, Gyrodine or 1942.”

In Gaurodan fliegt und faucht man sich durch insgesamt elf Levels, wobei ich dreist unterstelle, dass kaum jemand von euch alles zu Gesicht bekommt. Der Schwierigkeitsgrad ist relativ hoch und mit dem Ableben des Flugsauriers — es steht nur ein Leben zur Verfügung — geht sämtlicher Fortschritt verloren. Press Fire.

Da jeder Level aus einem Terrain besteht, das sich über mehrere Bildschirme erstreckt und frei terrorisiert werden kann, bringt das im Genre sonst recht beliebte Auswendiglernen hier nichts. Hinzukommt, dass der Saurier sich merklich schwerfälliger in der Luft bewegt, als ein flotter Raumgleiter. Diese Stolpersteine sind aber Teil der Herausforderung, die es zu meistern gilt.

“My games are freeware for personal convictions, because I believe in videogame tradition outside market boundaries, in a legitimate culture where fun and challenge are its founding pillars.”

Viel mehr gibt es zu diesem (kostenlosen) Spiel eigentlich nicht zu sagen, also verschwendet keine Zeit, schnappt euch einen Controller und lasst Feuer regnen. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ihr die anderen Spiele von Locomalito noch nicht kennt, holt das bitte schnellstmöglich nach.

Übrigens griff der gute Mann für Gaurodan erstmals auf das Entwicklertool GameMaker: Studio zurück, um neben der PC-Version auch eine auf der Ouya-Konsole lauffähige Android-Version anbieten zu können. Wer den umstrittenen Android-Würfel sein Eigen nennt, darf guten Gewissens ein Spielchen wagen. Oder zwei. Oder dreißig.