Gazmo IV Classique: Pong Extravaganza!
Ich gehe davon aus, dass es Videospiele auch noch geben wird, wenn ich längst das Zeitliche gesegnet habe. Das stimmt mich traurig, denn unter Umständen werde ich viele Zelda-, Halo- und Assassin’s-Creed-Teile gar nicht mehr erleben. Gleichzeitig habe ich auch den Anfang der Videospiele nicht erlebt – meine diesbezügliche Karriere begann erst mit dem Game Boy. Zwar lässt sich heute vieles nachholen. Das Spielgefühl aus jener Zeit, in denen die ersten Pong-Konsolen auf den Markt kamen, ist jedoch jenen vorbehalten, die diese Zeitperiode auch wahrhaftig erlebt haben. Ich möchte trotzdem versuchen, in diese Ära einzutauchen. Mein Vehikel heißt Gazmo IV Classique.
Entwickler Gary Penn hat mit Gazmo IV Classique das virtuelle Abbild einer steinalten Konsole erschaffen, die niemals existiert hat. Sie hat mechanische Schalter, die metallisch klingen, wenn man sie umlegt, sie hat einen eingebauten Lautsprecher, sie hat vier eingebaute Spiele und sie hat einen großen roten Startknopf, der aussieht, als könnten Spieler damit jederzeit den Atomkrieg auslösen. Neben dem noch einigermaßen selbsterklärenden Schalter „Speed“ finden sich auf der Gazmo IV Classique auch „Bat“, „Ball“ und „Mode“. So in etwa hat es sich damals also angefühlt: Eine Spielkonsole war ein surrender, hässlicher Kasten mit Kippschaltern und Buttons, von denen niemand wusste, was sie bewirken.
Tatsächlich ist es genau das, was am Gazmo IV Classique Spaß macht: auszuporbieren, was die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten bewirken. Dabei zeigt sich: Im Grunde ist jedes Spiel irgendeine Variation von Pong – mal mehr, mal weniger bizarr. Und weil von jeder Konsole auch heute noch mindestens eine zweite Variante erscheint, hat der Entwickler auch gleich das Gazmo IV Classique 2.0 erschaffen. (Nicht etwa das Gazmo V Classique.)