GBJam 3: Tim_

Tim_

Es ist selten, dass Gegner in Computerspielen um ihr Leben winseln. Wenn es doch geschieht, dann meist vor allem in Szenen, die eine Geschichte vorantreiben sollen. Schließlich sollen sich Spieler mit dem Protagonisten identifizieren oder das, was er macht, zumindest irgendwie verstehen können. Entwickler Killiano Lopes sieht das offenbar anders. In seinem GBJam-Beitrag Tim_ schickt er ein Kaninchen auf einen Feldzug gegen ein Königreich aus Krokodilen. Einige wehren sich zwar, andere betteln jedoch um ihr schieres Dasein oder gar um das ihrer Eltern.

Tim_ ist im Kern ein Plattformer, wobei der Spieler zu Beginn noch nicht einmal springen kann. Während des Spielverlaufs gewinnt das Kaninchen jedoch die Fähigkeiten hinzu, zu schießen und die Zeit für einen kurzen Moment anzuhalten. Im Anschluss lassen sich sämtliche Fähigkeiten kombinieren, denn bei angehaltener Zeit dient ein Projektil als Plattform, über die sich durch geschickte Sprünge neue Bereiche erschließen.

So sehr flüssiges Gameplay und exakte Steuerung begeistern, so irritierend sind doch diese wehleidigen Krokodile. Sind im Kampf Kaninchen gegen Krokodile nicht eigentlich eindeutig letztere die Fieslinge? Und warum gibt der Entwickler seinem Protagonisten die Kaltherzigkeit, wehrlose Krokodilskinder zu erschießen? Wäre dieses Spiel tatsächlich auf dem Game Boy erschienen – es hätte zu den brutalsten gehört.