GBJam 4: Pirate Pop
Ich hatte als Kind sehr früh schon eine Armbanduhr. Irgendwie mochte ich es, immer genau zu wissen, welche Tageszeit wir gerade haben. Ich kuckte in regelmäßigen Abständen wichtigtuerisch auf diese Casio-Digitaluhr und wiederholte das ritualhaft so sehr, dass ich die Uhrzeit bald schon gar nicht mehr aktiv wahrnahm. Leider hatte das zur Folge, dass ich es auch dann machte, wenn es gerade nicht passte. Auf Familienfeiern erweckte ich so schon als kleines Kind den Eindruck, dauernd gehen zu wollen. Und ich kippte mir durch die einstudierte Handdrehung jede Menge Seifenblasenlauge übers Hemd, die noch tolle Blasen ergeben hätte. Ich habe mich daher auf virtuelle Seifenblasen verlegt – wie im GBJam-Beitrag Pirate Pop des japanischen Entwicklers Dadako.
Der Spieler übernimmt in Pirate Pop die Kontrolle über einen kleinen Comic-Piraten, der sich in einem zweidimensionalen, abgeschlossenen Quader befindet. Von oben kommen Seifenblasen, die mit einem Enterhaken zerschossen werden wollen, nur um sich dann in weitere Seifenblasen aufzuteilen, die ebenfalls platzen müssen. Aus ihnen regnen Power-Ups und Punkte herab, zwischendurch ändert sich die Gravitation, so dass der Pirat auch mal auf der linken oder rechten Seite sowie an der Decke klebt. Am Anfang ist das noch ein wenig verwirrend, bald steuert sich das Spiel jedoch ganz bequem.
Pirate Pop ist ein typisches Highscore-Spiel. Je weniger Blasen dem Spieler auf dem Kopf fallen, desto länger hält er durch und desto mehr Gelegenheit hat er, Punkte zu sammeln. Ein simples Prinzip, das irgendwie süchtig macht, zumal es wirklich viele verschiedene Power-Ups gibt und oft nicht wirklich zu erkennen ist, was sie bewirken – von Punkten mal abgesehen. Zu Recht der zweite Platz beim GBJam 4.