Verdun: Nachricht aus dem Schützengraben

Meine geliebte Maria,

vor einer Woche erreichten wir die Stadtgrenze von Verdun. Ich wurde der 1. Kompanie der Hot Ass Niggers zugeteilt, in der ich nun unter Kommandeur xXScopezzPotatoXx meinen Dienst als Scharfschütze verrichten darf. Wir sind hier nicht mehr viele und der Vormarsch ist zu einem jähen Halt gekommen, doch ich bin guter Dinge, dass ich schon bald zu Dir zurückkehren werde.

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Wir sind mittlerweile eine eingeschweißte Truppe, liegen wir doch schon seit unzähligen Tagen zusammen im Graben. Die Schwermut hat manch einen überkommen, die vielen Verletzten und der Leichengeruch zehren sie allmählich auf. Manchmal passiert eine gefühlte Ewigkeit nichts und ich schaue vergeblich durch mein Zielfernrohr. Dann begräbt plötzlich eine Granate die Leichen unter sich, bevor eine weitere sie wieder an die Oberfläche sprengt. Es ist hier nicht wie in der Übung und es fällt mir schwer, Freund und Feind in dieser braungetränkten Matschwüste voneinander zu unterscheiden.

Der ständige Gasbeschuss erschwert zusätzlich die Sicht und oft treten wir uns gegenseitig auf die Füße, so dass manch einem die Nerven durchgehen und er wild fluchend um sich schießt. Ein im Sterben liegender Engländer raunte mir noch die Worte Noob Faggot entgegen, was mir ein sprachkundiger Kamerad mit „ungehobelter Flegel“ übersetzte. An der Front herrscht wohl ein anderer Umgangston als am heimischen Essenstisch. Ich muss lernen, dies auszublenden, um nicht selbst die Fassung zu verlieren.

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Aber sorge Dich nicht um mich, meine teuerste Maria. Erst am gestrigen Tage gelangen mir mehrere Abschüsse. Ich wurde sogar für meine Leistung befördert und mit einem neuen Zielfernrohr belohnt. Es hat ein wenig gedauert, bis ich unter diesen widrigen Umständen meine Pflicht erfüllen konnte und auch jetzt liegt mir das Heimweh noch schwer auf der Brust. Vielleicht habe ich den Krieg unterschätzt. Es geht vor und zurück, doch nie wirklich weiter. Nur meine Gedanken an Dich und an meine Rückkehr helfen mir, bei Sinnen zu bleiben, wenn um mich herum so viele Kameraden fallen. Ohne Vorwarnung und ohne ersichtliche Bedeutung für den Kriegsausgang.

Verzeih‘ mir meine trübseligen Worte, meine liebste Maria, die Zeit im Graben hat mich mürbe gemacht. Doch wenn das Schicksal unserem Vaterland und mir wohlgesonnen ist, so bin ich schon bald zurück in der Heimat und kann Dich wieder in meine Arme schließen. Nichts wünsche ich mir mehr, als das Ende dieser Schlacht, doch muss ich zurück auf meinen Posten und ersehne so sehr, dass Dich diese Zeilen erreichen, bevor ich die Verbindung zum Server verliere.