Glaubt man dem amerikanischen Soziologen Talcott Parsons, nehmen Menschen, die miteinander agieren, soziale Rollen ein. Angemessenes Verhalten ergibt sich aus der jeweiligen Rolle. Interaktion funktioniert überhaupt nur, weil alle Teilnehmer einer Interaktion motiviert sind, so zu handeln, wie es ihre Rolle verlangt. Trotzdem gibt es Unsicherheiten – dann nämlich, wenn die Interaktionsteilnehmer Verhaltensnormen unterschiedlich interpretieren oder verstehen.

Weil das alles so kompliziert ist, hat der Entwickler Ryan Jake Lambourn für den Game Jam Indies VS PewDiePie nun den Social Interaction Trainer programmiert. Wer sich im zwischenmenschlichen Alltag unsicher fühlt, kann damit schon mal trainieren – in Sicherheit, zu Hause, allein. Gesteuert wird das Programm nur mit dem Mauszeiger, dem die Augen des Protagonisten folgen. Geübt werden dürfen Alltagssituationen an der Ladenkasse, am Urinal und in öffentlichen Verkehrsmitteln, freigeschaltet werden können weitere Schauplätze wie Café und im Park, als Höhepunkt wartet eine knisternde Romantik-Szene.

Jede Situation verlangt dabei nach anderen Verhaltensmustern. So sollte man beim Gespräch im Café seinem Gegenüber in die Augen sehen, beim gemeinsamen Urinieren am Steh-Pissoir ist das gleiche Verhalten eher unangebracht. Ich glaube, ich kann mit dem Social Interaction Trainer noch viel lernen.