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The Long Dark: In diesem Spiel frisst ein Wolf deine Hosen

Ein Wolf fraß meine Hosen. Und es folgte der beste Videospielmoment, den ich seit Monaten hatte: Eine panische Suche nach neuen Beinkleidern — schon ohne Apokalypse schwer genug! — in einem verlassenen Dorf, dessen Bewohner zwar liebend gerne Hemden in Schubladen vergraben, aber auf keinen Fall Hosen. The Long Dark hat mich dazu gebracht, für eine Hose zu beten. (…)

Dirt 4: Der zweite Wunsch

Ein Mann reibt an seinem Getränk und wie aus dem Nichts erscheint ein Bierflaschengeist. „Du hast drei Wünsche frei!“, sagt der Geist und der Mann wünscht sich ohne lang zu überlegen ein großes Glas Bier, das immer gefüllt ist – ganz gleich, wie viel er davon trinkt. Auf die Frage, was denn sein zweiter Wunsch sei, antwortet der Mann: „Noch eins!“
Mein Name ist Fips Asmussen und Dirt 4 ist wie das zweite Bierglas, das immer bis zum Rand gefüllt ist. (…)

Beat Cop: Blaulicht-Blues

Miami Vice, Polizeirevier Hill Street, Die nackte Pistole: Die 80er Jahre sind eine goldene Zeit für Polizeidramen mit einem mehr oder minder großen Schuss Humor auf der einen und dem Bemühen um eine realistische Darstellung auf der anderen Seite. Während bereits in derselben Dekade Spiele wie Police Quest vor allem letzteres betonen und den Alltag von Streifenpolizisten und Kommissaren mit relativ düsteren Farben zeichnen, setzt Beat Cop von Pixel Crow auf einen Kessel Buntes und eine überzeichnete, nicht ganz unproblematische Darstellung der 80er Jahre. (…)

Everything: Jede Zelle an jeder Stelle

Skandal! Unhaltbarer Etikettenschwindel! Konsumentenbetrug! Und das schlimmste daran: Entwickler und Animationskünstler David OReilly ist ein Wiederholungstäter. Schon sein experimentelles Werk Mountain hatte nicht viel mit einem regulären Spiel zu tun. In seinem neuen Exkurs Everything zieht sich OReilly auf gewisse Art und Weise die Walking-Simulator-Schlappen an und bugsiert sein optisch und inhaltlich exzentrisches und bewusst dekonstruiertes Schaffen weiter in Richtung Videospiel. (…)

The Great Whale Road: Dänen lügen nicht

Besondere Titel, besondere Mittel: Die charmante Wikinger-Simulation gibt derart gekonnt mit seiner historischen Genauigkeit an, dass es unmöglich ist, nicht mitziehen zu wollen. Zum Glück habe ich Geschichte studiert und das Internet die nötigen Wissenslücken aufgefüllt – denn mit Prosa kommt man The Great Whale Road nicht vernünftig bei.(…)

5 aus 16 Remastered: Fabu


Ich hasse Deadlines. Und um das zu beweisen, reiche ich meine 5 aus 16 eine Woche zu spät nach. Ich hasse Einleitungen. Und um das zu beweisen, lorem ipsum bla. Ich hasse liebe Videospiele. Manchmal. Und um das zu beweisen, präsentiere ich hier meine Highlights des letzten Jahres. Das war gar nicht so einfach, denn 2016 spielte ich trotz zahlreicher, vielversprechender Erscheinungen verhältnismäßig wenig. (…)

Planet Coaster: Erbrechen aus Leidenschaft

Ich war nur einmal im Heide Park Soltau. Dieser fast ein wenig deplatziert wirkende Freizeitparkkoloss mitten in der Lüneburger Heide ist mir vor allem wegen einer Attraktion im Gedächtnis geblieben: Der Bounty-Schiffschaukel.
Nicht, dass ich mich selbst hinein getraut hätte, auch wenn die Bounty sicherlich zu den harmlosesten Attraktionen des Parks gehörte – ich war immer schon ein ziemlicher Schisser, wenn es um unnötigen Nervenkitzel geht. (…)

Alphalevel: RimWorld

Mir wurde einmal unterstellt, bei jedem Gespräch über Spiele, das lange genug andauert, irgendwann Dwarf Fortress zu erwähnen. Und ich muss zugeben: Das ist durchaus möglich, ist Dwarf Fortress doch eines der Spiele, das mich am intensivsten umtreibt. Ich liebe diese Komplexität, die keinen anderen Zweck erfüllt, als immer noch absurdere Sachen passieren zu lassen. Es ist fast schon alltäglich, dass ein Zwerg sich das Genick bricht, weil er auf dem Blut seiner erlegten Feinde ausrutscht und ich unsere Festung an einer ungünstigen Stelle abschüssig angelegt habe. Und die niedlichen Kätzchen, die sich zu Tode kotzen, weil sie in Tavernen Alkoholpfützen auflecken, waren vielleicht unerwünschtes Verhalten, aber trotzdem denkwürdig. (…)

Ludum Dare 36: Telegrapher


Reden wir nicht lange um den heißen Draht herum: Die offensichtliche Inspiration für Telegrapher war Papers, Please. Aufmachung, Schriftart, Handlung — alles lässt die Spuren klar erkennen. Aber das macht nichts. Statt für einen vage osteuorpäischen Schurkenstaat Einreisepapiere zu kontrollieren, ist man hier damit beauftragt, für einen vage osteuropäischen Schurkenstaat Nachrichten zu morsen. (…)

No Man’s Sky: Wir sind das Ruhrgebiet

Entschuldigt, 65daysofstatic. Ihr habt mit eurer musikalischen Untermalung des größten Hypes des Jahres ganze Arbeit geleistet und eine wunderbar dichte wie abwechslungsreiche Soundkulisse für den Trek durch das Universum geschaffen. Eure Arbeit ist so gut, dass man fast vergessen kann, dass euer Bindeglied zwischen Electronica und Postrock – wie auch No Man’s Sky selbst – prozedural generiert wird und damit in zufälliger Zusammensetzung aus den Boxen schallt. (…)