Kim Jong Golf: Es lebe der geliebte Führer!
Nordkorea wird nun in dritter Generation von einem komischen Kerl regiert, der sich vor allem selbst herausragend findet. Kim Jong Un mag amerikanische Filme, Western, ich nehme an auch Pornos. Kim Jong Un hat eine unstillbare Freude daran, koreanische Schulmädchen zu monumentalen Stadion-Koreographien zu indoktrinieren, er empfindet faschistoide Ästhetik als Kunst und hält sich auch noch selbst für den Künstler.
Wie sich das für einen staatstragenden Exzentriker gehört, umringt sich auch Kim Jong Un mit Mythen. Einer davon: Er habe bei einem 18-Loch-Golfspiel elf Mal ein Hole in One erzielt. Dass das nicht passiert ist, weiß jedes Kind, dass das passiert sein muss, wissen wiederum alle Nordkoreaner. Eigentlich mutet das postulierte Ergebnis ja auch fast schon liberal an: Elf Hole in Ones bedeuten, dass Kim sieben Mal nicht auf den ersten Schlag getroffen haben muss. Das ist nunmehr denkbar. Ein Zeichen der Liberalisierung?
Wir im behüteten Westen finden es bisweilen amüsant, über Nordkorea zu sprechen. Da ist der vollschlanke Typ, der über ein Land von völlig gehirngewaschenen Gestalten herrscht. Da sind verrückte Propaganda-Versprechen und ein brutales Grenzregime, Soldaten die nicht in der Lage sind, auch nur einen menschlichen Blick auszutauschen. Nun machen wir uns also via Golfspiel über Kim lustig. Es lebe der geliebte Führer. Der Depp.
Achja, das Spiel, um das es geht, heißt Kim Jong Golf. Ein Golfspiel mit dem Führer.