Lemonade Land
Die Simulation eines Limonadenstandes gehört zu den ersten Übungen eines angehenden Programmierers. Das Konzept ist einfach: Limonade besteht aus den drei Zutaten Wasser, Zitronen und Zucker. Weil Wasser aus der Leitung kommt, muss der Spieler sich nur noch darum kümmern, Zitronen und Zucker einzukaufen, das Getränk anzurühren und es zu einem bestimmten Preis zu verkaufen. Der Erlös lässt sich schließlich gegen neue Zutaten tauschen, neue Zutaten bedeuten mehr Limonade, mehr Limonade bedeutet mehr Geld. Der Spieler wird fast schon unausweichlich irgendwann reich.
Weil das an sich zu langweilig wäre, erweitert Entwickler Schulles (Utopian Mining) das Spielprinzip in Lemonade Land um einige spannende Elemente moderner Spiele: Shotguns, Einbrüche, Raubüberfälle! Außerdem die bei jedem Spiel heute beinahe unausweichliche Option, der Spielfigur verschiedene Kostüme anzuziehen sowie eine Missionsstruktur, die das ansonsten sehr freie Gameplay in geregelte Bahnen lenkt.
Lemonade Land fühlt sich trotzdem an wie ein Spiel aus einer anderen Zeit und das nicht nur aufgrund des repetitiven Soundtracks und der attraktiven Pixelgrafik. Vielmehr ist es die altertümliche Mischung aus Genres wie Wirtschaftssimulation und Geschicklichkeit, die den Reiz des Spiels ausmacht. Wer die Zuckerfabrik überfällt, muss von Plattform zu Plattform hüpfen und die Zuckersäcke per Hand stehlen, nur um sie anschließend mit einigen Klicks in Limonade umzuwandeln. Jump’n’Run trifft auf Tabellenkalkulation trifft auf Winzer. All das trifft dann auf GTA. Wenn das Leben dir Zitronen schenkt, mach’ Shotguns draus.