“Discover the wonderful meaning of being a bad line cook, or a good line cook, or whatever.”

Kantinenfraß ist eine eigene Kategorie von Essen. Sie steht für uniforme Nahrung aus einer Großküche, für Bratensoße, auf der Haut schwimmt, für trockene Spiegeleier und lauwarme Beilagen. Dabei können Kantinenköche gar nichts dafür. Die Aufgabe, im Rahmen einer einstündigen Mittagspause hunderte von hungrigen Fachangestellten mit Speisen abzufüllen, ist zwar bewältigbar, sie geht aber zu Lasten des guten Geschmacks. Diese bittere Lektion lehrte mich Breakfast of Champignons.

Die Entwickler von Ravenous Games (u.a. bekannt für ihre League of Evil-Serie für iOS) versetzen den Spieler in ihrem Ludum Dare-Beitrag in die Rolle eines überforderten Kantinenkochs. Selbiger muss mit nur sieben Kochplatten die wartenden Gäste bewirten. Jeder von ihnen wartet nur zehn Sekunden auf seine Portion. Das Essen darf dabei natürlich nicht noch roh auf den Teller kommen, denn sonst übergeben sich die Gäste. Ist es dagegen verbrannt, gehen sie stilecht in Flammen auf. Gleichzeitig darf aber auch der Teller nicht kalt werden, denn Kantinengänger sind anspruchsvoll – jeder für sich eine Prinzessin auf der Erbse.

In Breakfast of Champignons geht es im Kern nur um Zeitmanagement. Das richtige Essen muss zur richtigen Zeit fertig werden, damit der Spieler noch genügend Reaktionszeit hat, um mit seiner Maus das nächste fertige Essen zu erreichen, bevor es verbrennt. Das lässt schnell Hektik aufkommen – und genau so sieht mutmaßlich auch der Alltag eines Kantinenkochs aus. Essen auf Teller klatschen, nicht genug Zeit haben, mit allem fertig zu werden, Gemecker ernten.

Die Arbeit ruft. Bis zum nächsten Start von Breakfast of Champignons verbleiben nur noch wenige Minuten. Gerade genug Zeit für ein hartes Stück Brot mit verbranntem Speck.