Ludum Dare 29: ScubaBear
Bären wirken an Land recht plump. Mit ihren behäbigen Körpern stampfen sie durch die Landschaft, drehen langsam ihre großen Köpfe und blicken treudoof in die Gegend. Natürlich trügt der Schein – wenn ein Bär erst einmal so richtig genervt ist, wird er zur reißenden Bestie, ist auf einmal überraschend schnell und in der Lage, jeden noch so wehrhaften Menschen in mundgerechte Häppchen zu zerlegen. Zu wahren Grazien werden Bären aber erst unter Wasser. Wenn sie dort nach Fischen tauchen, wirken sie nahezu wie bepelzte Meerjungfrauen, edel und galant. Der Entwickler Richard Lems weiß diese Eigenschaft der Bären zu schätzen. Für Ludum Dare 29 entwickelte er daher ScubaBear – ein zu großen Teilen unter Wasser spielendes Mini-Metroidvania mit Meister Petz in der Hauptrolle.
Dem bärigen Protagonisten ist dabei weder nach Fischen noch nach überraschenden Splatter-Überfällen auf Menschen. Stattdessen geht es darum, eine Unterwasserwelt zu erkunden und die 24 in ihr versteckten Gegenstände aufzusammeln. Dazu gehören nützliche Dinge wie ein Schnorchel, der längere Tauchgänge möglich macht, oder ein Paar Flügel, das höhere Sprünge erlaubt, aber auch spielfremde Items wie ein Pokéball oder ein Herzteil, die bloße Zierde sind.
Trotz Raubtier in der Hauptrolle ist ScubaBear ein äußerst liebenswertes Spiel. Der fröhliche Soundtrack plätschert fröhlich vor sich hin und motiviert zum Weiterspielen. Und der Held macht in der Bildschirmecke links oben stets einen gutgelaunten Gesichtsausdruck – es sei denn, er wird zu oft von einem Gegner getroffen, dann hängt ihm schon einmal ein Auge aus dem Kopf, aber auch davon erholt er sich schnell. Schließlich sind Bären hart im Nehmen. Nicht zuletzt deshalb konnte sich Richard Lems mit ScubaBear auch den ersten Platz beim 72-Stunden-Wettbewerb von Ludum Dare 29 sichern.