Ludum Dare 29: Wunderheilung

Ludum Dare 29: Wunderheilung

Die Alternativmedizin boomt. Was mit Homöopathie, Bach-Blütentherapie und Schüßler-Salzen anfängt, endet nicht selten bei noch umstritteneren Methoden wie Reiki oder Cranio-Sakral-Therapie. Der Leipziger Entwickler Konstantin Kopka singt in seinem Ludum Dare-Beitrag Wunderheilung vielleicht gerade deshalb ein bizarres Loblied auf die Kurpfuscher, Scharlatane und Quacksalber dieser Welt.

Als Spieler übernehme ich darin direkt die Rolle des Wunderheilers. Mein einziges Werkzeug ist eine magische Lupe, mit der ich die Körper meiner Patienten abtasten kann. Finde ich etwas Außergewöhnliches, sehe ich das nicht nur, sondern mein Vergrößerungsglas signalisiert mir durch ein blinkendes Licht und einen Warnton die Wichtigkeit meiner Entdeckung. Dann heißt es handeln: Wie der Patient am besten behandelt werden sollte, bleibt meiner Wunderheiler-Intuition überlassen – ein Konzept, das in der Schulmedizin hoffentlich niemals populär wird.

Wunderheilung fällt nicht unbedingt durch herausragendes Gameplay auf, durch seine groteske Atmosphäre und seinen eigenwilligen Grafikstil dafür aber umso mehr. Das bedrückende Gefühl, das die Spielwelt erzeugt, erinnert entfernt an David Firths Cartoon-Serie Salad Fingers – die Figuren wirken melancholisch, fremdartig, aber gleichzeitig bedrohlich. Leider enthält das Spiel derzeit allerdings nur zwei Patienten. Eine Post-Compo-Version wäre daher zu meiner Freude.