Ludum Dare 31: Pengie

Pengie

Seit 1991 vergibt die im amerikanischen Cambridge erscheinende Zeitschrift „Annals of Improbable Research“ den Ig-Nobelpreis – eine Auszeichnung, die wissenschaftliche Leistungen ehrt, die besonders zum Lachen sind. Im Jahr 2005 bewiesen die Juroren mit ihrer Wahl hervorragenden Geschmack, denn sie ehrten die Forscher Victor Benno Meyer-Rochow von der International University Bremen und zwei seiner Amtskollegen. Diese hatten erforscht, was in einem Pinguin vorgeht, wenn er defäkiert. Das Ergebnis ist aufregend: In ihrem Artikel „Pressures Produced When Penguins Pooh“ kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass Pinguin-Kot etwa mit dem Druck zerplatzender Autoreifen in die Welt geschossen wird. Es könne passieren, dass die Fäkalien etwa 40 Zentimeter weit fliegen, so die Forscher.

Jemand wie George Broussard ist von derartigen Forschungsergebnissen tief beeindruckt. Der Entwickler, der für die ersten drei Teile der Duke-Nukem-Serie verantwortlich zeichnet, an Duke Nukem Forever nach vielen Jahren aber scheiterte, hat für Ludum Dare 31 vielleicht deshalb seine persönliche Liebeserklärung an die Pinguine programmiert. Das Ergebnis heißt Pengie und ist im Wesentlichen ein Klon des klassischen Mario Bros. Am oberen Bildschirmrand tauchen Pinguine auf, die über Plattformen nach unten weiterlaufen und denen die Spielfigur – ebenfalls ein Pinguin – ausweichen muss. Besiegen lassen sie sich durch einen Sprung an die Plattform, auf die der Gegner steht. Besonders große Pinguine lassen sich nicht besiegen. Punkte gibt’s für überwältigte Pinguine und eingesammelte Münzen.

Pengie macht Spaß – ein entscheidendes Element, das Mario Bros. für mich bis heute zu einem echten Partykracher macht, fehlt allerdings: der Mehrspielermodus. Ich wünsche mir einen zweiten Pinguin, ich will einen Mitspieler in Fallen locken, ihm Münzen stehlen. All das geht leider nicht. Pengie bleibt so eine wunderbar spielbare Hommage auf Mario Bros. und Broussard zollt den flugunfähigen Vögeln und dem Druck in ihnen Respekt. Eine spielerische Erleuchtung bleibt indes aus.